Josua 7

April 25

Heutige Bibellese:

Josua 7,16-8,35 / Lukas 22,35-53 / Psalm 95,1-11 / Sprüche 13,21-23


Nach der erfolgreichen Einnahme Jerichos fühlte Israel sich siegessicher. Es überschätzte seine Macht (V.3) und erlebte eine herbe Niederlage (V.4-9). Niemals sind wir angreifbarer als nach Erfolgen und Siegen!

Genaugenommen wurde Israel nicht durch einen äußeren Feind (Ai), sondern durch einen inneren Feind geschlagen. Achan hatte gesündigt, und diese Sünde in den eigenen Reihen schwächte die Kraft Israels, so dass es dem Feind unterlag. Achans Sünde war eine Sünde des Fleisches; die Niederlage gegen Ai steht bildlich für Niederlagen, die wir durch unsere sündige Natur, das Fleisch, erleiden. Was führte zur Sünde Achans? „Ich sah“ (physisch, d.h. körperlich), „Ich bekam Lust“ (gedanklich) und „ich nahm es“ (willentlich; V.21).

Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Jak 1,14-15)

Es sind die gleichen Schritte, die sich im Leben vieler Glaubender abgespielt haben und abspielen. Schon der Sündenfall im Paradies geschah so: Eva sah, dann wurde ihre Lust geweckt und schließlich nahm sie die verbotene Frucht (1.Mo 3,6)! Weil so viele Sünden mit dem Sehen beginnen, hatte Hiob einen „Bund mit seinen Augen“ geschlossen (Hi 31,1).

Am Erschreckendsten ist für uns vermutlich die Tatsache, dass die Sünde eines Einzelnen zur Niederlage des ganzen Volkes führte. Erst als die Sünde aufgedeckt war, fiel sie auf Achan, den Übertreter, zurück. Erst als die Sünde gerichtet war, wurde das Tal des Unglücks (V.26) zu einem Tal neuer Hoffnung für die Eroberung des Landes.

Die Ereignisse von Ai lehren uns, die Heiligkeit Gottes nicht zu vergessen und jede Sünde in unserer Mitte zu richten. Es genügt nicht, selbst „sündlos“ zu sein! Jede Sünde muss aufgedeckt werden. Doch dem Herrn sei Dank, dass wir die Sünder nicht töten müssen. Das Todesurteil hat der Herr für uns getragen. Wer seine Sünde bekennt (anstatt sie wie Achan zu verbergen und zu vertuschen, V.21 „verscharrt“), empfängt Vergebung und kann das „Tal Achor“, das Tal des Unglücks, lebend verlassen.