Psalm 145
Heutige Bibellese:
1.Könige 5,15-6,38 / Jakobus 4,13-5,20 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 18,1
Dieser Psalm ist ein wunderbarer Lobpreis Gottes – des großen HERRN, der
sehr zu loben ist (V.3). Doch wenn man zu den letzten Versen kommt, dann
kommen einem auch gegenteilige Erfahrungen in den Sinn. Der HERR ist
allen nahe, die ihn anrufen (V.18). Haben auch Sie schon manchmal das
Gefühl gehabt, dass das Gebet an der Zimmerdecke hängen bleibt, dass
Gott gar nicht zu reagieren scheint, unendlich fern ist und nicht alles
erfüllt hat, wonach Sie verlangt haben (V.19)? Einerseits müssen wir uns
immer bewusst machen, dass es nicht auf unser Gefühl, sondern auf Gottes
Wort ankommt. Unser Gefühl kann sich irren, Gottes Wort tut das nicht!
Aber man muss genau lesen, was geschrieben steht und auch andere
Aussagen der Bibel hinzuziehen, um nicht zu falschen Schlüssen zu
kommen.
Vers 19 enthält die Einschränkung „derer, die ihn fürchten“. Wer Gott
fürchtet, bittet nicht um Eigennütziges, sondern stellt Gottes Willen
über den eigenen, wie es auch Jesus Christus tat:
[...] doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! (Lk 22,42)
Auch Vers 18 enthält eine Bedingung: „in Wahrheit [oder Treue] anrufen“. Nur wer Gott treu ist, wer seine Nähe sucht, seinen Willen tut und Sünden bekennt (um dadurch gereinigt zu werden) kann mit der Nähe Gottes rechnen:
Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! (Jak 4,8)
Unvergebene (d. h. nicht bekannte) Sünde ist ein Hinderungsgrund für Gebetserhörung:
Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. (Joh 9,31)