Sprüche 26,2

Okt 22

Heutige Bibellese:

2.Chronik 21,1-23,21 / Hebräer 3,1-19 / Psalm 93,1-5 / Sprüche 26,1-2


Ein unverdienter Fluch trifft nicht ein – eine beruhigende Feststellung. Abergläubische Menschen können durch Flüche oder schicksalhafte Zeichen in Angst und Schrecken versetzt werden. Doch Gottes Wort versichert uns, dass dies Scharlatanerie ist. Nur Gott hat Gewalt, Menschen zu verfluchen, nicht aber Menschen. Nur wenn die Verwünschung aus Gottes Sicht gerechtfertigt ist, wird sie eintreffen. Doch so trostreich dies einerseits ist, so ernst ist das Thema auch. Denn Gottes Wort sagt sehr deutlich, dass viele Menschen verflucht sind, d. h. unter dem Zorn und Gericht Gottes leben, weil sie nicht an Jesus Christus glauben und ihn daher nicht lieben:

Wenn jemand den Herrn nicht liebhat, der sei verflucht [d. h. dem Gericht übergeben]! Maranatha! (1.Kor 16,22)

Ähnlich verhält es sich auch bei einem anderen brisanten Thema, dem des „Binden und Lösens“. Der Herr gab seinen Jüngern die Vollmacht zu binden und zu lösen, d.h. Menschen aus der christlichen Gemeinschaft auszuschließen und wieder aufzunehmen (Mt 18,18). Das, was auf der Erde gebunden wird, soll auch im Himmel gebunden sein. Aber kann jemand im Himmel gebunden sein, wenn der Ausschluss auf der Erde zu Unrecht erfolgte (und möglicherweise von anderen Gemeinden aufgehoben wurde)? Die Antwort finden wir in den nächsten Versen. Wenn zwei Menschen übereinkommen, um eine Sache zu bitten, dann verheißt Jesus, dass der Vater die Bitte erfüllen wird (Mt 18,19) – was natürlich voraussetzt, dass diese Bitte auch in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes sein muss. An anderer Stelle wird auch deutlich, dass das Binden nur dann wirksam ist, wenn es in der Kraft Jesu geschieht (1.Kor 5,4). Ein unverdienter „Fluch“ trifft nicht ein!


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