Psalm 94
Heutige Bibellese:
2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5
Gott sieht jedes Unrecht, das den Schwachen angetan wird. Es lässt ihn, den „Vater der Waisen“ und „Richter der Witwen“ (Ps 68,6), nicht gleichgültig. Wenn das Maß voll ist, weist er zurecht – ganze Völker (V.10) und viel mehr noch den Einzelnen, der sich seinem Willen widersetzt und Unrecht tut.
Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes [...] (Röm 2,5)
[...] dass er sich keine Übergriffe erlaube noch seinen Bruder in der Sache übervorteile, weil der Herr Rächer ist über dies alles [...] (1.Thess 4,6)
Er läßt ihre Ungerechtigkeit auf sie zurückfallen, und in ihrer Bosheit wird er sie vertilgen. Vertilgen wird sie der HERR, unser Gott. (Ps 94,23)
Dieser letzte Vers ist ein Glaubensbekenntnis und noch nicht Erfahrung
des Psalmisten. Sonst hätte er am Anfang nicht so nachhaltig um das
Eingreifen des HERRN gefleht. Dennoch ist er gewiss: die Gottlosen und
Ungerechten werden Gottes Gericht nicht entfliehen. Er wird dem Recht
zum Sieg verhelfen.
Weil Gott das Gericht nicht sofort ausführt, mag mancher denken, es gäbe
ihn nicht oder er sähe nichts. Aber: Gott hat uns Ohren und Augen
geschaffen (V.9), mit denen wir sehen und hören. Zu behaupten, Gott
würde nicht hören und sehen, hieße, den Schöpfer (diesbezüglich) kleiner
zu machen als sein Geschöpf! Solche Gedanken sind nichtig – ein Hauch:
Der HERR kennt die Gedanken des Menschen, dass sie ein Hauch sind. (Ps 94,11)