Psalm 109,2-5
Heutige Bibellese:
Hesekiel 21,6-22,31 / 1.Petrus 3,8-4,6 / Psalm 109,1-31 / Sprüche 27,10
Diese Verse beschreiben die Situation des Herrn Jesus zu seinen Zeiten
auf der Erde – obwohl ihm die Rachewünsche, die diesen Psalm prägen,
fern lagen. Jesus war der einzige Mensch, der niemals etwas Böses gesagt
oder getan hat. Vielmehr redete und tat er alles aus tiefer Liebe zu den
Menschen. Doch anstatt dankbar zu sein, feindete man ihn für seine Liebe
an!
Wie reagierte Jesus darauf? Er liebte weiter! Und er war stets im Gebet
(V.4)! Er stärkte sich in der Gemeinschaft mit seinem Vater. Zu den
unterschiedlichsten Tageszeiten konnte man ihn betend antreffen:
frühmorgens (Mk 1,35), tagsüber (Lk 5,16), abends (Mk 14,23), nachts (Lk
6,12). „Musste“ Jesus als Sohn Gottes so viel beten? Auf jeden Fall
hatte er das Bedürfnis dies zu tun. Denn beten ist ja mehr als das
„Übergeben“ von Bitten und Danksagungen. Beten ist Reden und
Gemeinschaft mit Gott. Da Jesus, als er Mensch wurde, die unmittelbare
Gegenwart des Vaters verlassen hatte, suchte er nun die Gemeinschaft im
Gebet. Treiben uns nur Bitten, oder auch die Sehnsucht nach Gemeinschaft
mit Gott ins Gebet?
Auffallend ist, dass Jesus vor besonders wichtigen Entscheidungen
besonders intensiv betete: Vor der Berufung der Jünger verbrachte er die
ganze Nacht im Gebet (Lk 6,12)! Und das obwohl er vermutlich längst
erkannt hatte, welche seiner Nachfolger er in den engeren Kreis seiner
Jünger berufen sollte. Wie viel mehr haben wir es nötig, (nicht nur) vor
wichtigen Entscheidungen und Aufgaben intensiv zu beten!
Betet unablässig! (1.Thess 5,17)