Psalm 119,136
Heutige Bibellese:
Daniel 5,1-30 / 1.Johannes 1,1-10 / Psalm 119,113-136 / Sprüche 28,15-16
Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen, weil man dein Gesetz nicht hält. (Ps 119,136)
Man muss nicht lange suchen, um festzustellen, dass Gottes Gesetze nicht
gehalten werden. Dabei wollen wir gar nicht an die großen Verbrechen
denken, die es zu jeder Zeit gegeben hat und die zu jeder Zeit
strafrechtlicht verfolgt wurden, sondern an die „Grauzonen“. Unsere
postmoderne Gesellschaft ist auch eine postchristliche Gesellschaft
geworden. Kleine Gesetzesübertretungen (wie „Ungenauigkeit“, d. h.
Betrug, bei der Steuererklärung) werden als Kavaliersdelikte angesehen
und selbst von vielen Christen wie „selbstverständlich“ gemacht.
Homosexualität – nach Gottes Wort Sünde (Röm 1,26-27; wobei
Gott nur die Sünde verurteilt, dem Sünder aber jederzeit die Möglichkeit
der Buße, d. h. Umkehr, anbietet) – wird nicht mehr nur toleriert,
sondern mehr und mehr der Ehe gleichgestellt; führende Menschen in
unserem Land schämen sich nicht, offen über ihre homosexuellen Neigungen
zu reden. Auch vorehelicher Geschlechtsverkehr wird als Normalität
betrachtet und selbst von vielen jungen Christen praktiziert.
Menschlich gesehen lässt sich dieser Trend sicherlich nicht mehr
umkehren (obwohl bei Gott nichts unmöglich ist und er sogar eine erneute
Erweckung in unserem Land schenken kann). Aber weinen und trauern wir
wenigstens über diesen Zustand? Flehen wir zum Herrn, dass er diesen
moralischen Abwärtstrend stoppt und vielleicht sogar umkehrt? Dass er
sowohl bei den Verantwortlichen unseres Landes als auch bei den Christen
ein Umdenken und eine Rückbesinnung auf seine Maßstäbe bewirkt?