Psalm 120

Dez 01

Heutige Bibellese:

Daniel 8,1-27 / 1.Johannes 3,7-24 / Psalm 120,1-7 / Sprüche 28,21-22


Dieser Psalm ist (wie auch die folgenden) ein Wallfahrtslied, d. h. ein Psalm der vermutlich von den Pilgern beim Hinaufziehen zum Tempel nach Jerusalem gesungen wurde, vielleicht aber auch beim Besteigen der Vorhallen- und Altarstufen im Tempel. Gerade wenn man „auf dem Weg zu Gott ist“, wenn man sich Gott naht, wird einem bewusst, was im eigenen Leben nicht zu der Nähe Gottes passt. So bedauert der Psalmist, dass er bei den Feinden Gast war, in ihrer Mitte wohnte (V.5-6). Gotteskinder und Feinde Gottes passen einfach nicht zusammen. Wer die Gemeinschaft mit Menschen sucht, die Gott hassen, wird früher oder später die Erfahrung machen, dass sie Frieden hassen, während man selbst Frieden sucht (V.6-7); dass sie gottlos handeln wollen, während man selbst die Gebote Gottes zu beachten sucht. Licht und Finsternis passen nicht zueinander (2.Kor 6,14)! Deshalb sind die neutestamentlichen Aufforderungen zur Absonderung vom Bösen (2.Tim 2,19-22) keine Härte oder Schikane Gottes, sondern einfach die natürliche Konsequenz aus der Veränderung, die bei der Wiedergeburt geschieht. Durch die Wiedergeburt wird man zu einem neuen Menschen (2.Kor 5,17), und dieser neue Mensch passt einfach nicht mehr in die alte Umgebung. Deshalb sollten die Wiedergeborenen die Gemeinschaft anderer Christen suchen, die gleiche Ziele verfolgen:

Die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen! (2.Tim 2,22)


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