Lukas 10,34

April 03

Heutige Bibellese:

4.Mose 35,1-36,13 / Lukas 10,13-37 / Psalm 76,1-13 / Sprüche 12,10


Der unter die Räuber gefallene Mensch ist ein Bild für jeden noch nicht erretteten Menschen. Hilflos liegt er unter der Last seiner Sündenschuld auf dem Boden und kann sich aus eigener Kraft nicht wieder aufrichten. Hilfe bekommt er nur, wenn er seine Schuld erkennt und dann auf Jesus trifft (der – im Gegensatz zur Situation im Gleichnis – jederzeit zur Hilfe bereit ist, sobald ein Mensch zu ihm kommt). Normalerweise würden wir nun erwarten, dass zuerst die Wunde gereinigt und anschließend verbunden wird. Da gerade Lukas als Arzt (Kol 4,14) von dem Ereignis berichtet, kann die scheinbar verdrehte Reihenfolge kein Zufall sein! Vielmehr sehen wir darin das liebevolle Handeln unseres Herrn. Zunächst verbindet er nämlich die Wunden, die die Sünde in unserem Leben hinterlassen haben: Wenn wir unsere Sünden bekennen, empfangen wir sofort Vergebung (1. Joh 1,9). Erst anschließend beginnt die Öl- und Wein-Behandlung. Das Öl symbolisiert den Heiligen Geist, der an uns arbeitet und unser Leben immer mehr den Vorstellungen Gottes anzupassen versucht. Der Wein steht für die Freude, die aus der Sündenvergebung und dem Wirken des Heiligen Geistes im Leben der Glaubenden resultiert.

Das ist gerade das Großartige bei Jesus: Jeder darf kommen und wird angenommen wie er ist – mit all seinen Sünden und Schlechtigkeiten. Und erst nach der Annahme beginnt die Ölbehandlung, um uns zu verbessern. (Natürlich gibt es auch noch genügend „Verbandsmaterial“ für die Wunden, die wir uns durch erneutes Sündigen zuziehen.)


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