Johannes 1,32-33

Mai 01

Heutige Bibellese:

Josua 19,1-20,9 / Johannes 1,29-51 / Psalm 101,1-8 / Sprüche 14,9


Der Heilige Geist wirkte bereits in alttestamentlicher Zeit. Gott gab den Menschen durch den Geist Weisheit bzw. Kraft für bestimmte Aufgaben wie die Anfertigung der Stiftshütte (2.Mo 31,3), um das Volk Israel zu führen (5.Mo 34,9), zum Weissagen (1.Sam 10,6; Lk 1,67) oder zum Kämpfen. Das waren jedoch nur vorübergehende Geisterfüllungen, die zu jeder neuen Aufgabe wiederholt wurden (vgl. z.B. Simson, Ri 14,6.19; 15,14).

Johannes der Täufer, das „Übergangsglied“ zwischen AT und NT (vgl. Lk 7,28), ist der erste Mensch, von dem berichtet wird, dass er „von Mutterleibe an mit Heiligem Geist erfüllt“ wurde (Lk 1,15). Jesus dagegen wurde sogar vom Heiligen Geist gezeugt (Lk 1,35). Auch sein außergewöhnliches Verständnis aller Dinge, das ihn schon als Teenager auszeichnete (Lk 2,47), zeigt, dass er nicht erst vom Zeitpunkt seiner Taufe an mit Heiligem Geist erfüllt war. Dass der Geist dennoch wie eine Taube aus dem Himmel kam und auf ihm blieb, hatte eine andere Funktion. Es symbolisierte einerseits, dass der Geist (im Gegensatz zum AT) nicht von ihm weichen würde. Andererseits entsprach dieses Ereignis der Salbung der Priester, Propheten und Könige zu ihrem Dienst (2.Mo 28,41; 30,30; 1.Kö 19,15-16; 1. Sam 16,13: vgl. die Verbindung Öl und Geist!) und leitet damit sehr passend den Beginn des Dienstes Jesu ein, der alle drei Ämter in einer Person vereinigt!


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