Johannes 4,18.25-42

Mai 05

Heutige Bibellese:

Richter 1,1-2,5 / Johannes 4,1-42 / Psalm 105,1-15 / Sprüche 14,14-16


Nachdem die Frau ihrer Sünden überführt worden war (V.18) und in Jesus den Christus, den erwarteten Heiland (hebräisch: Messias), erkannt hatte, ließ sie sofort alles stehen und liegen (V.28), um anderen von ihm zu erzählen. Dabei verheimlichte sie nichts, sondern redete offen davon, wie Jesus sie ihrer Sünden überführt hatte. (Vermutlich wussten die anderen dies sowieso; dass sie ausgerechnet zur Mittagshitze am Brunnen war (V.6), lässt ebenfalls darauf schließen, dass sie wegen ihrer Vergangenheit verachtet war und deshalb andere Menschen mied.) Ihr Zeugnis blieb nicht ohne Wirkung: viele glaubten um ihres Wortes willen (V.39)! Das zeigt, dass sie wirklich glaubte, dass Jesus der Christus ist. Ihre Frage in V.29 ist wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme, um zu testen, wie die Samariter auf ihren Bericht reagieren würden, und kein Ausdruck persönlicher Zweifel.

Doch Ziel jeder Evangelisation und jedes persönlichen Zeugnisses ist nicht, dass die Zuhörer dem Redner glauben, sondern dass sie selbst zu Jesus kommen, sein Wort hören und um seinetwillen glauben (V.42). Glaube kann sich nie auf andere Menschen oder anderer Menschen Worte gründen. Glauben kommt aus einer persönlichen Begegnung mit Jesus Christus selbst. Zu ihm müssen die Hörer geführt werden!

Interessant ist, dass Jesus seine Jünger in der Zwischenzeit genau über das Thema Mission belehrt (V.31-38). Sie mussten erst über die Notwendigkeit dieser Tätigkeit belehrt und mit der Aussicht auf Lohn motiviert werden. Die Frau dagegen hatte keine Belehrung nötig – ihr Herzensdurst war durch Jesus gestillt worden, sie konnte nicht schweigen!

Gleichen wir eher den Jüngern oder der Frau?


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