Johannes 11,48-53

Mai 21

Heutige Bibellese:

1.Samuel 5,1-7,17 / Johannes 11,46-12,19 / Psalm 118,1-18 / Sprüche 15,18


Gott hat Humor – so könnte man diese Verse betiteln. Der Hohepriester sollte nach Gottes Plan eine doppelte Funktion haben: Einerseits das Volk vor Gott vertreten, seine Schuld tragen und Sühnung für die Menschen erwirken (2.Mo 28,38; 3.Mo 10,17; worin die Hohepriester Vorbilder auf Jesus waren, der dies endgültig tat). Andererseits gehörte es zu seinen Aufgaben, Gottes Recht aufrecht zu erhalten und gegebenenfalls zu erfragen (durch die Lose Urim und Tummim, 2.Mo 28,30).

Der amtierende Hohepriester Kaiphas tat dagegen zusammen mit den anderen religiösen Führern großes Unrecht, indem sie Jesus nachstellten, der nichts Schlechtes getan hatte. Und anstatt Sühnung zu erwirken, häuften sie noch mehr Schuld auf!

Und gerade diesen Hohepriester wählt Gott aus, um den Grundsatz seiner Gedanken zu weissagen, dass es besser sei, dass ein Mensch (Jesus) stürbe, als dass die ganze Nation umkomme. Der Hohepriester meinte es anders, aber er sprach die Wahrheit! Gott kann selbst Nichtglaubende benutzen, um seine Wahrheiten zu verkündigen (vgl. auch Lk 19,40)!

Kaiphas meinte, dadurch verhindern zu können, dass die Römer ihnen Jerusalem wegnähmen (V.48) – doch gerade dadurch, dass sie Jesus kreuzigten, ließ Gott dafür die Römer 70 n. Chr. Jerusalem zerstören (Mt 22,7).

Viele Gedanken sind im Herzen eines Mannes; aber der Ratschluss des HERRN, er kommt zustande. (Spr 19,21)


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