1.Korinther 14,21-25

Aug 05

Heutige Bibellese:

Jesaja 19,1-21,17 / 1.Korinther 14,20-40 / Psalm 28,1-9 / Sprüche 20,20-21


Es gibt noch einen weiteren Grund, das Sprachenreden nicht überzubetonen (neben der Tatsache, dass es nicht der Erbauung der Gemeinde dient): die Sprachenrede ist ein Gerichtszeichen Gottes für Ungläubige (aus Israel; V.22). Einst hatte der Prophet Jesaja angekündigt, dass infolge der Sünde Israels mit fremder Sprache zu dem Volk geredet werden würde (Jes 28,11), was die Belagerung und Gefangennahme durch eine fremde Nation (die Babylonier) andeutete. In Jes 6,9-10 findet sich eine ähnliche Aussage, dass zum Volk Israel geredet werden sollte, aber ihre Ohren schwerhörig würden, so dass sie die Worte nicht verstehen würden. Diese Worte wurden von Jesus angeführt, nachdem Israel ihn als Messias verworfen hatte (Mt 12), und er begann, nur noch in Gleichnissen zu reden, die lediglich seine Anhänger verstanden (weil Jesus sie ihnen auslegte; Mt 13,10-16). Doch welchen Sinn macht es, in der Gemeinde, wo sich Glaubende aus den Nationen versammeln, ein Zeichen für ungläubige Juden (= Sprachenrede) zu praktizieren? Für die Glaubenden ist dagegen die Weissagung zur Erbauung der Gemeinde notwendig. Und wenn nun ein Ungläubiger (Nichtjude) zufällig in die Versammlung kommt und die unverständlichen Sprachen hört, denkt er zu Recht, dass die Christen von Sinnen sind. Wenn die Rede dagegen klar verständlich ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er von seinen Sünden überführt wird, Gott erkennt und verherrlicht (V.23-25).


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