Römer 2,14-15

Aug 31

Heutige Bibellese:

2.Könige 25,22-30 / Jeremia 1,1-19 / Römer 2,1-24 / Psalm 46,1-12 / Sprüche 22,9


Manchmal leben Nichtchristen viel „christlicher” als Christen, obwohl sie gar nicht den Anspruch haben, Gott wohlgefällig zu sein. Die Verse 14-15 verraten, wieso dies möglich ist. Selbst wenn sie Gottes Gesetz nicht kennen, so hat er doch das „Werk des Gesetzes“ in ihre Herzen geschrieben. Der Ausdruck „Werk“ betont, dass es sich nicht um das ganze Gesetz handelt (wozu z.B. auch gehört, Gott zu ehren und zu lieben), sondern vor allem um den moralischen Teil, das Handeln und Verhalten. Das Gewissen beurteilt jede Handlung und verklagt den Menschen, wenn er gegen das ins Herz geschriebene Gesetz verstößt. Ob den Menschen wohl bewusst ist, dass Gott selbst sie durch ihr Gewissen anklagt?

Leider ist das Gewissen kein absoluter Maßstab. Handelt ein Mensch wiederholt gegen sein Gewissen, dann stumpft das Gewissen ab und verliert seine Funktion als „Ankläger“.

Christen haben dagegen den Heiligen Geist empfangen, der ihr Verhalten am ganzen Gesetz Gottes überprüft und sie von Sünde überführt (Joh 16,8). Der Maßstab, nach dem der Heilige Geist unser Verhalten beurteilt, ist viel strenger als der des Gewissens – aber sind wir bereit, uns von ihm leiten zu lassen?

Gott bezeugt seine Existenz also nicht nur durch die Schöpfung (1,19-20), sondern hat jedem Menschen einen Teil seines Gesetzes ins Herz geschrieben – sonst wäre die Welt noch viel verdorbener, als sie jetzt schon ist.


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