Römer 4,3-12

Sept 03

Heutige Bibellese:

Jeremia 4,19-6,15 / Römer 4,1-12 / Psalm 49,1-21 / Sprüche 22,14-15


Abraham wurde aus Glauben gerechtfertigt (V.3). David preist alle diejenigen selig, denen Gott die Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet, d.h. durch den Glauben (V.6). Entscheidend ist nun noch, ob diese Seligpreisung sich auf die Zeit bezieht, in der Abraham noch unbeschnitten oder schon beschnitten war (V.9-10). Wäre letzteres der Fall, dann könnte man fordern, dass wenigstens die Gesetzesvorschrift zur Beschneidung zu beachten sei. Diese teilweise Gesetzesbefolgung würde den Menschen aber wieder unter das ganze Gesetz stellen (Gal 5,3) und man würde doch nicht ohne Gesetz gerechtfertigt.

Doch Abraham wurde der Glaube bereits vor der Beschneidung als Gerechtigkeit zugerechnet (V.10; 1.Mo 15,6; 17,10-12.23). Die Beschneidung war nicht die Voraussetzung seines Glaubens, sondern eine Folge davon. Mit ihr besiegelte Gott Abrahams Glauben (V.11). So wie man mit einem Siegel etwas als sein persönliches Eigentum kennzeichnen kann, so war die Beschneidung ein Zeichen dafür, dass Abraham und seine Nachkommen durch den Glauben zu Gott gehörten!

Die Juden waren sehr stolz darauf, dass Abraham ihr Vater war (Lk 3,8; Joh 8,39). Ihm hatte Gott nämlich wunderbare Verheißungen gegeben: eine zahlreiche Nachkommenschaft und der Besitz des gesegnetsten Fleckens der Erde: ein Land, das von Milch und Honig fließt (1.Mo 12,2-3.5; 2.Mo 3,8). Doch der Stolz der Juden war überheblich. Abraham ist zwar Vater der Beschneidung, doch vielmehr noch ist er Vater all derjenigen, die wie er unbeschnitten glauben und denen die Gerechtigkeit durch Glauben zugerechnet wird (V.11-12)!


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