Römer 11,1-12

Sept 13

Heutige Bibellese:

Jeremia 26,1-27,22 / Römer 10,12-11,10 / Psalm 59,1-18 / Sprüche 23,9-11


Das Verharren Israels in Selbstgerechtigkeit und Unglauben (10,2-3) kann den Eindruck entstehen lassen, dass Gott sein Volk verstoßen hätte. Doch dass dem nicht so ist, beweist die einfache Tatsache, dass es zu jeder Zeit einen Überrest Glaubender gab und gibt! Zur Zeit des AT finden wir dies bei Elia, zur Zeit der ersten Christen zählen Paulus und andere zu diesem Überrest, und bis heute gibt es Judenchristen (V.1-4). Allerdings entsteht dieser Überrest aus Glauben und nicht aus Werken (V.5-6). Dass Glauben und Werke als Rechtfertigungsgrundlage nicht miteinander vereinbar sind, wurde bereits gezeigt (3,24; 4,4). Dieser Überrest beweist, dass es nicht an Gott liegt, wenn nicht alle die Gerechtigkeit erlangen. Israels Verstockung ist Schuld, die bereits durch Jesaja vorhergesagt wurde (V.7-8). Ihr Fallen war kein „Muss“, kein göttliches Schicksal, das sie traf (V.11). Aber Gott nutzt selbst dies! Denn indem Israel den Messias ablehnte und ihn an das Kreuz brachte, starb er für die Schuld aller Menschen. Damit ermöglichte er auch den Nationen (also allen Nichtjuden) die Errettung, das Heil. Doch Gott lässt unseren Nutzen aus dem Sturz Israels keinesfalls zu deren Schaden sein. Vielmehr versucht er sein Volk durch die Errettung der Nationen zur Eifersucht zu reizen, damit sie doch noch den Weg der Gnade erkennen und annehmen (V.11). Wir können über die Weisheit und Genialität der Pläne Gottes nur staunen. Am Ende wird auch Israel in der Vollzahl (nicht nur als Überrest) errettet werden. Und wenn ihr Beiseitegesetztsein schon zu unserem Reichtum diente, wie wunderbar wird es erst sein, wenn sie vollzählig errettet werden (V.12)! Dann kommt das Tausendjährige Reich und anschließend der neue Himmel und die neue Erde.


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