Apostelgeschichte 26,22-23

Sept 29

Heutige Bibellese:

Klagelieder 4,1-5,22 / Apostelgeschichte 26,1-32 / Psalm 73,1-28 / Sprüche 24,15-16


In den Propheten wird mehrfach bezeugt, dass der Christus leiden, aus den Toten auferstehen und auch den Nationen zum Licht werden sollte (z.B. Jes 42,6; 49,6; 53,3-4.10). Doch in den Büchern Mose sucht man eine solche Aussage vergeblich!

Roger Liebi weist (in „Der Messias im Tempel“) darauf hin, dass Mose bei der Beschreibung des siebenarmigen Leuchters in der Stiftshütte (2.Mo 25,31-40) typologisch davon spricht (Typologie = Lehre von den Bildern). Alle Geräte in der Stiftshütte verdeutlichen bildhaft bestimmte Eigenschaften oder Aspekte Christi. Der Leuchter steht für das Licht, das Christus verbreitet. Er wurde in getriebener Arbeit hergestellt. Die Hammerschläge symbolisieren die Leiden Christi. Der Leuchter war mit Mandelblüten verziert. Der Mandelbaum ist der erste Baum, der in Israel im Januar bzw. Februar blüht. Er kündet das Ende des Winters, des Todeszustandes an, indem er „neues Leben“ bringt. Die Blüte spricht daher von der Totenauferstehung, und die Mandel-Blüte davon, dass Christus der Erste ist, der aufersteht.

Die Auferstehung Christi ist (wie der Leuchter) das Licht, für Juden und Nichtjuden. Es gibt jedem an ihn Glaubenden die Sicherheit, dass auch er nicht in der Finsternis des Todes bleiben, sondern zu ewigem Leben auferweckt werden wird (Joh 1,9; 3,16; 12,46)!

Da Paulus in seiner Rede bereits zweimal von Licht gesprochen hat, ist es sehr nahe liegend, dass er an den Leuchter der Stiftshütte dachte. Bemerkenswert ist, dass Paulus nicht sagt, man könnte Moses typologisch so interpretieren, sondern dass Mose dies geredet habe! Für ihn ist die Typologie des Leuchters gleichbedeutend mit direkter Rede! Eine intensivere Beschäftigung mit den alttestamentlichen Bildern ist lohnenswert und kann den Glauben sehr bereichern – doch darf man dabei nicht über anderweitig in der Bibel geoffenbarte Wahrheiten hinausgehen!


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