Hebräer 4,14-16; 5,1-10

Okt 24

Heutige Bibellese:

2.Chronik 26,1-28,27 / Hebräer 4,14-5,14 / Psalm 95,1-11 / Sprüche 26,6


Das vierte Kapitel schließt mit der Aufforderung, zu unserem Hohepriester zu gehen, um durch dessen Gnade und Barmherzigkeit Sündenvergebung bzw. rechtzeitige Hilfe zur Vermeidung des Sündigens zu empfangen. Die aus der Mitte der Menschen genommenen Hohepriester wurden nämlich genau dazu eingesetzt: um die Beziehung zwischen Menschen und Gott aufrechtzuerhalten, was wegen der Sünde nicht ohne die Darbringung von Gaben (d.h. Speisopfern) und Schlachtopfern möglich ist (V.1). Die menschlichen Priester konnten gegenüber den Sünden der Menschen nachsichtig sein, weil sie selbst nicht besser waren. Jesus dagegen ist uns gnädig, obwohl er selbst nie gesündigt hat, ja Sünde nicht einmal kannte (V.15; 2.Ko 5,21)! Interessant ist, dass selbst „Unwissenheit“, „Irrtum“ und „Schwachheit“ (V.2) in V.3 als Sünde bezeichnet werden. Menschen neigen dazu, Fehltritte zu entschuldigen – z.B. mit Irrtum oder Unwissenheit, doch für Gott ist jede Übertretung Sünde, unabhängig von der Ursache, die dazu führte!

Jesu Erhabenheit gegenüber Aaron besteht nicht nur in seiner Sündlosigkeit, sondern auch darin, dass sein Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks ist (V.6.10). Was das genau bedeutet, wird in Kapitel 7 beschrieben.

Interessant ist, dass selbst Jesus Gehorsam lernen musste (V.8). Damit ist nicht gemeint, dass Jesus jemals ungehorsam gewesen wäre, sondern dass er die Stelle des Gehorchenden einnahm, während er vorher in einer Stellung war, wo alle ihm gehorchten! Sein Gehorsam hörte selbst bei Leiden und Tod nicht auf – und alles erlitt er um unsertwillen, um uns ewiges Heil schenken zu können (V.9-10)! Wenn wir Jesus so betrachten (vgl. 3,1), fällt es uns dann nicht etwas leichter, Gott gehorsam zu sein, selbst wenn wir (möglicherweise sogar dadurch) leiden müssen?


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