Hebräer 9,14-24

Okt 29

Heutige Bibellese:

2.Chronik 35,1-36,23 / Hebräer 9,13-28 / Psalm 100,1-5 / Sprüche 26,18-19


Jesu Tod hatte eine doppelte Funktion. Zunächst beendete bzw. erfüllte Jesus durch seinen Tod den ersten Bund. Er war das eine vollkommene Opfer, auf das alle Opfer des alten Bundes hinwiesen, und er hat durch dieses Opfer die dauerhafte Erlösung von allen Übertretungen bewirkt (V.15). Gleichzeitig war sein Tod nötig, um den neuen Bund einzusetzen. Jeder weiß, dass ein Testament erst dann in Kraft tritt, wenn derjenige, der es aufgesetzt hat, verstorben ist. Im Griechischen steht in den Versen 15-18 immer das gleiche Wort „diatheke“, das sowohl Bund als auch Testament bedeuten kann. Da das Inkrafttreten eines Bundes bzw. Testamentes den Tod erfordert, wurde auch der erste Bund mit Blut eingeweiht (V.18-20). Und nicht nur das, auch die Stiftshütte und alle Gefäße des Dienstes mussten mit Blut gereinigt werden, weil fast alles nur so gereinigt werden kann. Vor allem aber gibt es ohne Blutvergießen keine Vergebung!

Wenn nun für irdische Dinge (die ja nur Abbilder der himmlischen sind) schon so viel Blutvergießen erforderlich ist, wie viel mehr dann für die himmlischen. Doch hier kommt es nicht auf die Menge, sondern auf die Qualität des Blutes an. Nur das Blut Christi, des Sohnes Gottes selbst, ist kostbar genug, um die himmlischen Dinge zu reinigen.

Doch warum muss das himmlische Heiligtum überhaupt gereinigt werden? Die Stiftshütte musste nicht deshalb jährlich gereinigt werden (3.Mo 16,16), weil Gott dort anwesend war, sondern weil sündige Menschen dorthin kamen und sie durch ihre Sünde befleckten. So ist auch das himmlische Heiligtum nicht der unzugängliche Wohnort Gottes (1.Tim 6,16), sondern der Ort, wo Gott und Mensch einander begegnen, wo wir im Geiste Gott nahen. Weil wir noch sündige Menschen sind, müssen sowohl wir als auch das himmlische Heiligtum gereinigt werden.


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