Philemon 7-20

Nov 06

Heutige Bibellese:

Hesekiel 15,1-16,42 / Philemon 1-25 / Psalm 106,13-31 / Sprüche 27,2


Onesimus bedeutet „nützlich“. Doch dieser Sklave war seinem Herrn alles andere als nützlich (V.11). Paulus deutet an, dass er seinen Herrn bestohlen hatte (V.18-19), er war weggelaufen und vielleicht war er auch ein fauler oder unwilliger Sklave gewesen. Doch das alles änderte sich grundlegend, als er Paulus in Rom im Gefängnis traf und dort durch ihn zum Glauben fand (V.10) – möglicherweise bezieht sich die Aussage, dass er Paulus dort eifrig gesucht und schließlich gefunden habe, auf seine erste Begegnung mit ihm (2.Tim 1,17). Paulus hatte ihn ins Herz geschlossen, war oft durch ihn erquickt worden und hätte ihn am liebsten als Diener bei sich behalten (V.12-13; 2.Tim 1,16). Aus dem einst unnützen Sklaven war ein nützlicher Bruder geworden – sowohl für das Reich Gottes (d.h. für Paulus), als auch für den irdischen Dienst (d.h. für seinen Besitzer Philemon; V.11.16).

Jeder Glaubende ist ein Sklave Christi (Röm 6,22), aber sind wir auch Onesimusse, sind wir sowohl Gott als auch unseren irdischen „Vorgesetzten“ nützlich? Erquicken wir das Herz Gottes und das unserer Glaubensgeschwister?

Im Leben des Onesimus hatte eine radikale Wendung vom Unnützsein zum Nützlichsein stattgefunden. Auch Philemon hatte die Herzen anderer Glaubender erquickt (V.7). Dennoch fand sich bei ihm nicht die gleiche Hingabe wie bei Onesimus, so dass Paulus ihn ermahnen musste, dass auch er gerne Nutzen an ihm haben wollte (V.20; Fußnote).

Möge der Herr uns nicht vergessen lassen, dass sowohl er selbst als auch andere Glaubende Nutzen an uns haben sollten!


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