1.Petrus 2,4-10

Nov 08

Heutige Bibellese:

Hesekiel 18,1-19,14 / 1.Petrus 1,14-2,10 / Psalm 107,1-43 / Sprüche 27,4-6


Im Hebräerbrief wurde dem irdischen jüdischen System das durch Jesus aufgerichtete himmlische System gegenübergestellt. Hier dagegen wird dem „fleischlichen“ jüdischen System das „geistliche“ christliche System gegenübergestellt.

Dem sichtbaren Jerusalemer Tempel steht das geistliche Haus, die Gemeinde, gegenüber (V.5). Das Volk Israel sollte durch Halten des alten Bundes ein Königreich von Priestern sein (2.Mo 19,5-6), die Glaubenden des neuen Bundes sind durch Jesus Christus zu einem heiligen, königlichen Priestertum und zum Volk Gottes gemacht (V.5.9-10; Off 1,6). Anstelle von Tieropfern bringen wir geistliche Schlachtopfer dar (V.5). Unser ganzes Leben soll ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer sein (Röm 12,1), was es insbesondere dann ist, wenn die Frucht des Geistes darin sichtbar wird (Gal 5,22-23). Als spezielles geistliches Opfer ist noch das Opfer des Lobes zu nennen, d.h. die Frucht, die aus der Anbetung (dem Bekennen des Namens Gottes) resultiert (Hebr 13,15).

Bezüglich des geistlichen Tempels fällt auf, dass Jesus manchmal als die Grundlage, als das Fels-Fundament bezeichnet wird (Mt 16,18; 1.Kor 3,11), an anderen Stellen dagegen als Eckstein, d.h. als der erste Stein, der auf das Fundament aufgesetzt wurde und nach dessen Lage der gesamte Bau ausgerichtet wurde (V.6; Eph 2,20). Archäologische Untersuchungen des Felsens, auf dem der Jerusalemer Tempel erbaut wurde, haben ergeben, dass die West- und Nordmauer des Allerheiligsten entlang der natürlichen Böschung des Felsens verliefen, während die Südmauer eindeutig auf ihm stand! Beim Tempel diente also das Fundament gleichzeitig als Eckstein – so wie Jesus sowohl die Grundlage des geistlichen Tempels, der Gemeinde, ist als auch der Eckstein, an dem sich alles ausrichten muss!


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