1.Petrus 4,18; 5,5-7

Nov 11

Heutige Bibellese:

Hesekiel 23,1-49 / 1.Petrus 4,7-5,14 / Psalm 110,1-7 / Sprüche 27,11


Wir dürfen alle Sorgen auf Gott werfen, weil er für uns besorgt ist. Das klingt wunderbar und kaum jemand wird daran zweifeln. Dennoch fällt das vielen in der Praxis nicht leicht. Grund dafür kann entweder sein, dass man bisher immer versucht hat, alles aus eigener Kraft zu bewältigen, oder aber, dass man „schlechte Erfahrungen“ mit Gott gemacht hat (weil er anders gehandelt hat als erhofft und erbeten) und nun ein gewisses Misstrauen gegenüber Gott vorliegt. Und dieses Misstrauen, diese Unsicherheit, ob Gott diesmal so handeln wird, wie es einem gefällt, hindert daran, ihm die Sorge anzuvertrauen und dann in Ruhe darauf zu warten, bis Gott das Problem gelöst hat (vgl. Ps 57,2).

Doch der Versuch, es selbst (besser als Gott) machen zu wollen, spricht von Hochmut. Es zeigt, dass der Mensch noch selbst Herr und Meister seines Lebens sein will und nicht bereit ist, den (guten!) Willen Gottes für sein Leben zu akzeptieren, selbst wenn dieser mit gewissen Unannehmlichkeiten verbunden sein sollte (vgl. 4,18: nach dem Willen Gottes leiden). Deswegen haben wir die Ermahnung so nötig, uns unter den Willen Gottes zu demütigen (V.6). Wenn wir das tun, haben wir viel bessere Chancen, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen, weil Gott Hochmütigen widersteht, Demütigen aber Gnade gibt (V.5). (Und falls nicht, stört man sich auch daran nicht, weil man darauf vertraut, dass Gottes Wille der bessere ist.)

Wer sich unter die Hand Gottes demütigt, d.h. sich freiwillig erniedrigt, wird obendrein noch von Gott zur rechten Zeit erhöht (V.6). Ist das nicht eine erstrebenswerte Verheißung?


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