Titus 1,5-13

Nov 21

Heutige Bibellese:

Hesekiel 42,1-43,27 / Titus 1,1-16 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 28,3-5


Schon als die Gemeinde durch Ausgießung des Heiligen Geistes gegründet wurde, waren Menschen aus Kreta dabei und hörten die Predigt des Petrus (Apg 2,11). Möglicherweise haben diese Juden aus Kreta das Evangelium auf ihrer Heimatinsel verkündigt. Auch Paulus hatte Kreta mit Titus besucht, inzwischen aber wieder verlassen (er schreibt den Brief aus Nikopolis, 3,12) und Titus mit der Aufgabe zurückgelassen, dort Älteste einzusetzen. Ein Vergleich der Verse 5 und 7 zeigt, dass die Begriffe „Älteste“ und „Aufseher“ synonym verwendet werden (vgl. auch Apg 20,17.28).

Der Aufseher soll untadelig sein, weil er Gottes Verwalter ist! Schon hier auf der Erde erwartet man von Verwaltern, dass sie treu sind, wie viel mehr muss dann von Verwaltern Gottes Treue und Untadeligkeit erwartet werden (1.Kor 4,1-2)!

Auch die Wichtigkeit des Wortes Gottes und der Lehre wird (wie auch in den Timotheusbriefen) erneut hervorgehoben. Zwar steht die Lehre am Ende der Aufzählung, wird dafür aber umso ausführlicher behandelt.

Die Aufseher müssen an der Lehre gemäß dem zuverlässigen Worte Gottes festhalten (was eine gute Kenntnis voraussetzt!), um entsprechend der gesunden Lehre ermahnen zu können (kranke Lehre gab und gibt es nämlich schon genug). Dies war bei den Kretern besonders wichtig, weil sie von ihrem Charakter her zum Lügen tendierten (wie das Zitat des ca. 600 v.Chr. lebenden Dichters Epimenides zeigt, V.12). Doch diese „natürliche Veranlagung“ wird keinesfalls als Entschuldigung akzeptiert, sondern als Grund für besonders strenge Zurechtweisung genommen (V.13)! Sünde ist unentschuldbar und muss in jedem Fall gerichtet werden.


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