1.Mose 47

Jan 23

Heutige Bibellese:

1.Mose 47,1-48,22 / Matthäus 15,1-28 / Psalm 20,1-10 / Sprüche 4,20-27


Über das Leben Jakobs in Ägypten wird nicht viel berichtet. Sein Sohn war der zweitmächtigste Mann in Ägypten. Er hätte daher mit Stolz auftreten und versuchen können, aus seiner Verwandtschaft viel Nutzen zu ziehen – wie wir es vielleicht getan hätten. Doch Jakob widerstand dieser Versuchung. Er hatte nicht das Ziel, es in Ägypten „zu etwas zu bringen“. Er hatte erkannt, was er in Ägypten war: ein Fremdling (V.9), so wie auch wir Fremdlinge in dieser Welt sind (Joh 17,16). Jakob nutzte die Annehmlichkeiten Ägyptens nicht, sondern blieb ein zurückgezogener Mann – er hatte die Welt überwunden. Lieben wir die Welt noch (1.Joh 2,15)?

Auch vor dem Pharao fordert Jakob nichts, obwohl er sicherlich mit der Erfüllung seiner Bitten und Wünsche hätte rechnen können. Doch Jakob war auch nicht von falscher Bescheidenheit oder Demut erfüllt. Er wusste um seine himmlische Berufung und scheute sich daher nicht, den Pharao zu segnen (V.7) – ein Ausdruck dessen, dass er „besser“ war als der Pharao, weil „ohne jeden Widerspruch“ das „Geringere von dem Besseren gesegnet“ wird (Hebr 7,7).

Jakob tat auch nichts, um seinen Namen in Ägypten bekannt zu machen. Auch uns sollte die Freude genügen, dass unsere Namen im Himmel angeschrieben sind (Lk 10,20).

Nur am Ende seines Lebens wird Jakob aktiv, als er Josef aufträgt, ihn im verheißenen Land zu begraben. Das ist ihm so wichtig, dass er sich dies von Josef durch einen Eid zusichern lässt (V.31)! Am Ende hatte Jakob eine geistliche Gesinnung: Er lebte als Fremdling und setzte seine Hoffnung auf das verheißene Erbe.

Leben auch Sie mit der Gesinnung, hier ein Fremdling zu sein, der auf das verheißene himmlische Erbe wartet? Oder sind Sie mit „Ägypten“ beschäftigt und trachten nach irdischen, weltlichen Dingen?


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