Hiob 9,2-3.12

Jan 27

Heutige Bibellese:

Hiob 8,1-11,20 / Matthäus 18,1-20 / Psalm 23,1-6 / Sprüche 6,1-5


Wenn Dinge im Leben ganz anders verlaufen als gedacht oder gewünscht, dann verspürt man manchmal den Wunsch, Gott anzuklagen und mit ihm in einen Rechtsstreit zu treten. Man meint, Besseres verdient zu haben, und sieht keinen Sinn und Zweck für die Not und das Leid.

Doch angenommen, Gott ließe sich auf einen Rechtsstreit mit uns ein – man könnte ihm „auf tausend nicht eins antworten“ (V.3). Gottes Wege und Gedanken sind höher als unsere Wege und Gedanken (Jes 55,9). Wir können sein Handeln nicht immer verstehen – sonst wäre Gott nicht Gott.

Gott ist uns auch keine Rechenschaft schuldig. Er hat die Erde geschaffen und hat das Recht, sie nach seinen Maßstäben zu regieren. Allerdings lehrt das Beispiel Hiobs sehr deutlich, dass das Böse nicht von Gott kommt – er lässt es nur zu (was ein großer Unterschied ist – zwar nicht in der Auswirkung, wohl aber was den Charakter Gottes betrifft). Viel Böses wird von Menschen verursacht, manches vom Satan. Dennoch gebraucht Gott alles für seinen Plan mit jedem Menschen.

Manchmal denkt man, das Leiden leichter ertragen zu können, wenn man den Sinn verstehen würde. Doch dadurch würde sich an der Situation nichts ändern. Hiob kannte den Grund seines Leidens auch nicht. Wir müssen lernen, Gott zu vertrauen und auch dann nicht an seiner Liebe zu zweifeln, wenn wir sie am wenigsten spüren. Gott hat Gedanken des Friedens über uns, nicht Gedanken des Unheils. Er will uns Hoffnung und Zukunft geben – und dem muss alles dienen, selbst Not und Leid.

Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren. (Jer 29,11)


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