4.Mose 13-14
Heutige Bibellese:
4.Mose 14,1-15,16 / Lukas 5,12-26 / Psalm 67,1-8 / Sprüche 11,22
Um ein genaues Bild von den Ereignissen zu bekommen, ist es immer wichtig, alle damit zusammenhängenden Bibelstellen zu betrachten. Im Falle der Aussendung der Kundschafter war es nämlich keinesfalls Gottes Idee, das Land vor der Eroberung auszukundschaften (13,1). Gott hatte seinem Volk kurz vor dem Ziel den Auftrag gegeben, das Land zu erobern! Ausdrücklich hatte er gesagt, dass sie sich dabei nicht fürchten sollten (5.Mo 1,21) – schließlich hatte Gott schon den Erzvätern (Abraham, Isaak und Jakob) die Verheißung gegeben, dass das Land in Besitz genommen werden würde!
Doch anstatt Gott zu vertrauen, wollten sie zunächst Kundschafter aussenden. Auch in Moses Augen schien dieser Vorschlag gut zu sein (5.Mo 1,22-23), so dass er ihn wohl dem HERRN vortrug. Erst darauf erteilte dieser dann die Erlaubnis (13,1). Doch die Motivation für die Bitte war nicht Glauben, sondern Angst – Angst davor, dass es Israel nicht gelingen würde, das Land einzunehmen.
Hatte Israel Nutzen davon, dass Gott ihnen die Bitte erfüllte? Keinesfalls. Ihre Angst wurde nur noch größer, weil sie die Riesen im Land sahen (13,33)! Aus dem Misstrauen gegenüber Gott wurde ein Aufruhr. Das Volk schrie und weinte die ganze Nacht und ersann sogar Pläne, nach Ägypten zurückzukehren (14,1-4). Am Ende starben alle Menschen, die zwanzig Jahre und älter waren, in der Wüste (14,29). Sie glaubten, das Land nicht erobern zu können – und ihnen geschah nach ihrem Glauben (vgl. auch 14,44-45; Mt 8,13; 9,22.29)! Nur Josua und Kaleb kamen ins Land (14,30).
Als Israel das Land Kanaan 40 Jahre später eroberte, lebten die Riesen immer noch im Land. Aber im Vertrauen auf Gott konnten sie mit dessen Hilfe selbst die Riesen bezwingen.
Gott kann auch die „Riesen“ in unserem Leben bezwingen:
Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln (Ps 37,5)