Lukas 21,6-7.20-24

April 22

Heutige Bibellese:

Josua 1,1-2,24 / Lukas 21,1-28 / Psalm 92,1-16 / Sprüche 13,15-17


Die Antwort auf die erste der beiden in V.7 gestellten Fragen finden wir nur in diesem Abschnitt. Denn in V.20-24 beziehen sich die Aussagen Jesu eindeutig auf die Zerstörung Jerusalems 70 n.Chr. Als 66 n.Chr. der jüdische Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht ausbrach und zunächst sehr erfolgreich war, sandte Kaiser Nero einen seiner besten Feldherrn, Vespasian, nach Israel. Nach der Eroberung Galiläas, Samarias und fast ganz Transjordaniens kreiste Vespasian 68 n.Chr. Judäa und Jerusalem immer weiter ein. Immer mehr Städte Judäas wurden erobert, Jerusalem war von Heerscharen umzingelt (V.20). Doch nach dem Selbstmord Neros im Sommer 68 kam es zu politischen Wirren im Römischen Reich, der Kampf gegen Jerusalem verzögerte sich. Nachdem ein Großteil des Heeres im Juli 69 Vespasian zum Kaiser ausgerufen hatte und er das Kriegsgebiet zur Herrschaftssicherung verließ, kam der Krieg zum Stillstand. Die gläubigen Juden nutzten diese Chance und flohen aufgrund von V.21 nach Pella, das im Herrschaftsgebiet des Herodes Agrippa II. lag. Er nahm die friedliebenden Flüchtlinge bereitwillig auf – vermutlich auch deshalb, weil Paulus, der in seiner Rede vor Festus und Agrippa die Chance hatte, die Ziele der Christen vorzustellen, ihn von der Harmlosigkeit der Christen überzeugt hatte (Apg 26). Im Frühjahr 70 führte Titus, der Sohn Vespasians, den Krieg fort. Im Sommer wurde Jerusalem nach nur 140 Tagen Kampf erobert, der Tempel ging in Flammen auf. V.6 wurde so gründlich erfüllt, dass fast keine Spur mehr vom Tempel übriggeblieben ist.

Das Befolgen des Wortes Gottes rettet Leben – damals wie heute!


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