Johannes 4,1-6

Mai 05

Heutige Bibellese:

Richter 1,1-2,5 / Johannes 4,1-42 / Psalm 105,1-15 / Sprüche 14,14-16


Immer wieder zeigen die Berichte, dass Jesus gleichzeitig Gott und Mensch war. Als die Pharisäer hörten, dass Jesus mehr Jünger gewann als Johannes (was diese selbst schon länger wussten, vgl. 3,26), erkannte Jesus dies sogleich. Hätte ihm jemand davon berichtet, so stünde dort ein anderes Verb. Jesus, der Sohn Gottes, erkannte bzw. wusste dies ohne menschliche Hilfe (vgl. auch V.18).

Seine Reaktion ist ebenfalls menschenuntypisch. Anstatt sich über seine Erfolge zu freuen und alle Kraft darauf zu verwenden, sie zu mehren, verlässt er das Gebiet. Er kannte die Aufrichtigkeit und Demut des Johannes und wollte weder Spaltung noch Eifersucht zwischen dessen und seiner eigenen Anhängerschaft.

Doch obwohl Jesus Gott ist, war er kein „Übermensch“. Er hatte einen fleischlichen Körper und blieb von den damit verbundenen Einschränkungen nicht verschont. Er kannte Gefühle wie Hunger und Durst. Nach längerer Reise war er in der Mittagshitze (die sechste Stunde ist zwischen 11 und 12 Uhr vormittags) ermüdet.

Dass Jesus wirklich Mensch war, ist ein großer Trost für uns. Wenn wir ihm unsere Gefühle mitteilen, so kennt er diese und kann Mitleid mit uns haben:

Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. (Hebr 4,15)

Unser Herr ist kein ferner Tyrann, der uns nicht versteht. Unser Herr war sich nicht zu gut, sich zu erniedrigen, Menschengestalt anzunehmen und für uns am Kreuz zu leiden (Phil 2,7-8)! Wir können ihm für diesen Beweis seiner Liebe nicht genug danken!


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