Johannes 20,1-10

Juni 01

Heutige Bibellese:

1.Samuel 26,1-28,25 / Johannes 20,1-31 / Psalm 119,161-176 / Sprüche 16,8-9


Nachdem die Frauen (Maria Magdalena steht hier stellvertretend für die ganze Gruppe der Frauen) den Jüngern berichtet hatten, dass das Grab leer war, glaubten diese dies zunächst nicht (Lk 24,9-11). Immerhin beschlossen zwei von ihnen, Petrus und Johannes, die Sache zu überprüfen und liefen zum Grab. Vermutlich war Johannes jünger als Petrus und konnte deshalb schneller laufen (V.4). Obwohl Petrus langsamer lief, war er mutiger als Johannes und betrat das Grab (V.6; Lk 24,12). Dort sieht er die Leinentücher und das gesondert liegende Schweißtuch. Damit ist klar: Das kann nicht das Werk von Leichenräubern gewesen sein. Die würden sich nicht die Mühe machen, die Leiche auszuwickeln. Im Gegenteil: Sie würden eher zusätzliche Tücher oder Teppiche mitnehmen, um die Leiche darin zu verbergen, damit unterwegs niemand erkennen könnte, was sie transportierten. Die Leiche vorher auszuwickeln und die Tücher ordentlich beiseite zu legen, würde nur unnötig Zeit kosten – besonders in einem engen, dunklen Grab. Daher blieb nur eine Deutung übrig: etwas Ungewöhnliches war geschehen – Jesus war auferstanden! Johannes bezeugt von sich, dass er dies glaubte, nachdem er das leere Grab gesehen hatte (V.8). Eigentlich hätten die Jünger das bereits aufgrund der Vorankündigungen Jesu glauben sollen, spätestens aber nach dem Bericht der Frauen.

Über den Glaubensstand des Petrus schreibt Johannes nichts. Doch Lukas berichtet, dass er „nach Hause [ging] und [...] sich über das, was geschehen war“ wunderte (Lk 24,12). Das Wort „wundern“ hat im Griechischen eine weite Bedeutung, die von ablehnendem Erstaunen bis zu voller Bewunderung und Anbetung reicht. Da Petrus sich nicht über den Zustand des Grabes, sondern über das Geschehene wunderte, scheint auch er nach Besichtigung des Grabes an die Auferstehung geglaubt zu haben!


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