1.Samuel 28

Juni 02

Heutige Bibellese:

1.Samuel 29,1-31,13 / Johannes 21,1-25 / Psalm 120,1-7 / Sprüche 16,10-15


Davids Situation ist äußerst brenzlig geworden. Aufgrund seiner Heuchelei muss er jetzt mit den Philistern in den Kampf ziehen. Er wird sogar von Achisch zu dessen Leibwächter befördert (V.3). Welch eine Ehrung vonseiten der Welt! Doch nur, wenn wir in unseren Augen nichts bleiben, sind wir in Gottes Augen Könige. Sobald wir die Ehre der Welt annehmen, machen wir uns zu deren Sklaven und verlieren die göttliche Königswürde.

Meistens beruhen okkulte Praktiken wie Totenbeschwörung und Totenbefragung auf einer Mischung von dämonischen Mächten und Betrug. Doch in diesem Fall muss mehr geschehen sein. Es ist unmöglich, Tote aus dem Totenreich heraufzuholen – insbesondere Glaubende wie Samuel! Es gibt nur einen, der die Schlüssel des Todes und des Totenreiches (Hades) hat: Jesus Christus (Off 1,18). Wenn hier Samuel erscheint, dann ging das auf das Wirken Gottes zurück. Der laute Aufschrei der Frau (V.12) zeigt ebenfalls deutlich, dass sich etwas ihr bisher völlig Unbekanntes und Unerwartetes ereignete.

Die Botschaft, die Samuel für Saul hat, ist alles andere als ermutigend: Der HERR war von ihm gewichen und sein Feind geworden, das Königtum wurde aus seiner Hand gerissen, er war ungehorsam gewesen und schließlich: am nächsten Tag würde er mitsamt seinen beiden Söhnen sterben (V.16-19)!

Die Aussage Samuels, dass Saul am nächsten Tag „bei ihm“ sein würde, darf nicht überinterpretiert werden. Das AT unterscheidet noch keine verschiedenen Bereiche im Totenreich. Erst das NT offenbart im Bericht von dem reichen Mann und dem armen Lazarus, dass es im Totenreich zwei Bereiche gibt, zwischen denen eine große unüberwindbare Kluft ist (Lk 16,19-31; besonders V.26; übrigens wird dort der Bitte des Reichen, Lazarus zu den Lebenden zurückzusenden, genauer: zu seinen Brüdern, nicht stattgegeben). Samuel sagt lediglich, dass Saul auch im Totenreich sein würde.

In Vers 17 wurde Saul erstmals explizit gesagt, dass David sein Nachfolger als König sein würde, obwohl er dies inzwischen auch schon selbst erkannt hatte (24,21).


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