Apostelgeschichte 6,3.5.8-15

Juni 08

Heutige Bibellese:

2.Samuel 12,1-31 / Apostelgeschichte 6,1-15 / Psalm 126,1-6 / Sprüche 16,26-29


David hatte durch seine Hurerei den Feinden des HERRN Anlass zur Lästerung gegeben (V.14). Es war ihm trotz aller Bemühungen nicht gelungen, seine Sünde zu vertuschen. Auch wir schädigen durch Sünden nicht nur unseren Ruf, sondern vor allem auch den Ruf Gottes!

Aufgrund seines Sündenbekenntnisses hatte der HERR David vergeben, doch die Strafe sollte er trotzdem tragen müssen: der Sohn sollte sterben (V.13-14). David gab sich mit dieser Ankündigung nicht zufrieden, sondern fastete und bat den HERRN inständig, das erkrankte Kind nicht sterben zu lassen (V.15-16). Manchmal scheint es uns frommer, uns dem Willen Gottes zu beugen. Aber die Bibel zeigt uns, dass es keinesfalls sinnlos sein muss, den Herrn inständig zu bitten. Auf das Gebet Elias hin regnete es dreieinhalb Jahre nicht (Jak 5,17). Das Gebet Hiskias verlängerte sein Leben um 15 Jahre, obwohl der HERR ihm den Tod bereits angekündigt hatte (2.Kön 20,1-6). Es ist ein Geheimnis, wie unsere Gebete den Plan Gottes „ändern“ können. Aber wir müssen nicht alle Geheimnisse Gottes verstehen, sondern dürfen beten. Allerdings sollte dies in der rechten Gesinnung geschehen: Nicht um unseren Willen „durchzudrücken“, sondern in Unterordnung unter den Willen Gottes, d.h. in der Bereitschaft, Gottes Handeln zu akzeptieren, auch wenn er (wie im Falle Davids) unserem Bitten nicht nachgibt. Das tat auch David. Als sein Sohn gestorben war, war er bereit, das Handeln Gottes zu akzeptieren; er salbte sich und betete den HERRN in dessen Haus an (d.h. in dem Zelt, in dem die Bundeslade stand; der Tempel wurde erst später gebaut). Dass er das tun und auch seine Frau trösten konnte (V.24), anstatt völlig zusammenzubrechen (wie seine Knechte erwarteten), war sicher eine Wirkung des Geistes Gottes. Nach seinem Ehebruch hatte er darum gebeten, dass der HERR seinen Geist nicht von ihm nehmen möge (Ps 51,12; er fürchtete, dass ihm Ähnliches geschehen könnte wie Saul, von dem der Geist Gottes wich, weil er ungehorsam gewesen war). Die Knechte Davids können ihren Herrn nicht verstehen. Nichtglaubende kennen das Wirken des Heiligen Geistes nicht. Außerdem fehlt ihnen die Hoffnung auf ein Wiedersehen der Verstorbenen nach dem Tod (V.23).

Dass der Sohn starb, war eine Strafe für David – und gleichzeitig noch Gnade Gottes. Wäre der Sohn am Leben geblieben, wäre David zeitlebens an diese Sünde erinnert worden. Und die Gnade Gottes reichte noch weiter: Batseba gebar David noch weitere Söhne. Und der nächste Sohn, Salomo, wurde Thronfolger!


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