Apostelgeschichte 7,1-8

Juni 09

Heutige Bibellese:

2.Samuel 13,1-39 / Apostelgeschichte 7,1-29 / Psalm 127,1-5 / Sprüche 16,30


Stephanus beginnt seine Verteidigungsrede vor dem Hohen Rat mit einer Darstellung Abrahams. Auf den ersten Blick ist nicht so klar ersichtlich, warum er dessen Geschichte so ausführlich erzählt. Es kommen mehrere Gründe in Frage.

Die Geschichte Israels begann mit Abraham. Abraham hat daher für die Juden eine besondere Bedeutung und wird von ihnen als „unser Vater“ bezeichnet (V.2; Joh 8,39). Das Christentum war keine „neue Religion“, sondern eine Fortsetzung dessen, was mit Abraham begann.

Abrahams Gottesdienst war an keinen besonderen Ort gebunden (Stephanus war ja angeklagt worden, Jesu Worte über die Zerstörung des Tempels zu verkündigen; 6,14).

Abraham war ein Vorbild des Glaubens. Er glaubte den Verheißungen Gottes selbst bezüglich seiner Nachkommenschaft, obwohl es menschlich gesehen unmöglich war, in seinem Alter noch Kinder zu bekommen (die Juden dagegen widerstrebten dem Heiligen Geist; V.51).

Abraham vertraute Gott und folgte dessen Ruf, aus seinem Land und seiner Verwandtschaft hinauszuziehen (V.3), ohne zu wissen, wohin ihn dieser Weg führen würde (Hebr 11,8). Er war bereit, neue Wege zu gehen und klammerte sich nicht an die Vergangenheit – im Gegensatz zu den Juden, die am Tempel festhalten wollten, obwohl dessen Zeit abgelaufen war.

Halten Sie krampfhaft an Altem fest, oder sind Sie bereit, mit dem Herrn neue Wege zu gehen, wenn er Sie ruft?


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