Hoheslied 5; 6,1

Juni 26

Heutige Bibellese:

Hoheslied 5,2-8,14 / Jakobus 3,13-4,12 / Psalm 144,1-15 / Sprüche 17,28


Der König wollte seine Braut besuchen; er klopfte an die Tür (V.2; vgl. Off 3,20). Doch sie lag bereits bequem im Bett. Sollte sie seinetwegen nochmals aufstehen? Das wäre zu umständlich und würde die bereits gewaschenen Füße wieder beschmutzen (V.3)! Erst als er seine Hand durch die Öffnung streckte, wurden ihre Gefühle erregt. Doch als sie endlich an der Tür war, war er weg. Tragisch, oder? Aber geht es uns nicht oft genauso? Kaum sind wir dadurch ermuntert worden, dass der Herr uns seine Liebe bezeugt hat (3,6-5,1), wenden wir uns wieder uns selbst zu. Wir hören, dass der Herr Jesus uns ruft, dass er eine Aufgabe für uns hat – und wir denken nur an uns, scheuen die Mühe, ziehen es vor, bequem „liegen zu bleiben“ (vor dem Fernseher sitzen zu bleiben, unseren Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen usw.), anstatt uns für ihn in Bewegung zu setzen. Und wenn wir uns dann nach langem Zögern vielleicht doch noch einen Ruck geben, dann ist es zu spät und die Chance vorbei.

Dann macht Sulamith sich auf die Suche. Die Wächter verstehen sie nicht und schlagen sie. Und auch ihre Freundinnen, die Töchter Jerusalems, können ihre Aufregung nicht verstehen. Was war denn so besonders an ihrem Geliebten, dass sie so viel Aufhebens von ihm machte (V.9)? Auf diese Frage war sie nicht um eine Antwort verlegen. Vom Haupt bis zu den Füßen beschreibt sie seine Vorzüge (V.11-15). Er ist „hervorragend unter Zehntausend“ (V.10), „alles an ihm ist begehrenswert“ (V.16)! „Das ist mein Geliebter“ (V.16)! „Das ist mein Freund!“ (V.16)

Würden wir so ins Schwärmen kommen, wenn jemand uns fragen würde, was an Jesus so besonders sei? Oder wissen wir es selbst gar nicht so genau? Was empfinden wir für unseren Herrn?

Die Freundinnen Sulamiths wurden von ihrer Beschreibung überzeugt. Sie fragen nur noch, wo er sei. Sie wollten ihn mit ihr zusammen suchen (V.6,1)!


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