1.Könige 15,2-3.10.13

Juli 03

Heutige Bibellese:

1.Könige 14,1-15,24 / Galater 4,1-31 / Psalm 1,1-6 / Sprüche 18,11-12


Gerade Geschlechtsregister führen immer wieder zu Streit oder Verwirrungen (vgl. Tit 3,9). Deshalb sollen hier einige Anmerkungen zu den Müttern Abijas und Asas gemacht werden. Abijas Mutter hieß Maacha und war nach V.2 die Tochter Absaloms. In 2.Chr 11,18-21 erfahren wir, dass Rehabeam, der Vater Abijas, 17 weitere Frauen (und 60 Nebenfrauen) hatte. In 2.Chr 13,2 wird die Mutter Abijas „Michaja, die Tochter Uriels“ genannt. Die Abweichung des Namens stellt kein Problem dar, weil die Konsonanten identisch sind (und das Hebräische ist eine Konsonantensprache; die Vokalisation schriftlicher Texte kam erst in einer viel späteren Zeit auf). Aber entweder war Uriel der Vater Maachas oder Absalom! Vermutlich hat Josephus recht, ein jüdischer Geschichtsschreiber aus dem 1. Jh. n.Chr., der schreibt, dass Uriel der Mann Tamars, der Tochter Absaloms war. Maacha wäre demnach nicht Absaloms Tochter, sondern seine Enkelin gewesen. Im Hebräischen wird für Tochter und Enkeltochter das gleiche Wort verwendet.

Das gleiche Phänomen tritt bei Asa auf, dessen Mutter nach V.10 Maacha, die Tochter Absaloms war. Doch da nach V.2 Maacha die Mutter Abijas war, des Vaters Asas, ist klar, dass hier Asas Großmutter gemeint ist.

Es ist generell auffallend, dass sowohl in den Büchern der Könige als auch in den Büchern der Chronik immer wieder die Namen der Mütter erwähnt werden, während man doch sonst eher auf die Väter achtet. Das lehrt uns, wie groß der Einfluss der Frauen auf ihre Kinder ist. Sie prägen und formen die Kinder in den frühen und entscheidenden Jahren und sind an der Charakterausbildung stark beteiligt. Oft ist es dem Einfluss der Mütter zuzuschreiben, wenn manche Könige, die böse Väter hatten, dennoch treu dem HERRN nachgefolgt sind.

In der Ehe und Gemeinde haben Männer und Frauen etwas unterschiedliche Stellungen. Der Mann ist das Haupt der Frau, die Frauen sollen in der Gemeinde schweigen usw. (1.Kor 11,3; 14,34). Das erweckt bei manchen den Eindruck, als sei die Frau weniger wichtig. Doch selbst wenn die Frau in der Öffentlichkeit etwas in den Hintergrund treten sollte, so können auch heute viele Menschen bezeugen, dass sie vor allem durch das Vorbild und die Erziehung ihrer Mütter zu dem geworden sind, was sie sind. Frauen üben einen sehr großen Einfluss aus – sowohl in moralischer als auch in religiöser Hinsicht! Das Beispiel der Großmutter Asas (die Asa wegen ihres Götzendienstes ihres Amtes enthebt; V.13), zeigt, dass Mütter ihre Kinder auch in negativer Hinsicht stark beeinflussen können; denn Abija, der Sohn Maachas, war kein guter König gewesen (V.3)!


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