Hosea 13,1-6

Juli 26

Heutige Bibellese:

Hosea 11,1-14,10 / 1.Korinther 7,25-40 / Psalm 21,1-14 / Sprüche 20,1


Ephraim war von Anfang an ein eifersüchtiger, streitsüchtiger Stamm. Wenn er redete, gab es „Schrecken“ (Ri 8,1-3; 12,1). Die Vorrangstellung des Stammes Judas bzw. des Hauses Davids muss ihm ein „Dorn im Auge“ gewesen sein. Bei passender Gelegenheit „erhob es sich“ in Israel (V.1). Diese Aussage bezieht sich wohl auf die Teilung des Königreiches, bei der Jerobeam I., ein Ephraimiter, zum ersten König des Nordreiches Israel wurde, wodurch Ephraim eine Vorrangstellung in Israel einnahm. Dass Ephraim bevorzugt sein würde, hatte bereits Jakob vorausgesagt (1.Mo 48,13.17-19). Doch nach der Trennung von Juda führte Jerobeam I. Götzendienst in Israel ein, indem er goldene Kälber in Bethel und Dan aufstellen ließ. In der späteren Geschichte kamen andere Götzenverehrungen, besonders der Baalskult, hinzu. Das in Vers 2 erwähnte „Küssen von Kälbern“ erklärt wohl, was in 1.Kön 19,18 mit küssen gemeint ist. Dort sagt Gott dem Elia, dass er nicht der einzige in Israel sei, der kein Götzendiener war:

Aber ich habe 7000 in Israel übriggelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat. (1.Kön 19,18)

Sie fuhren fort zu sündigen und trieben es immer schlimmer – was schließlich zum Niedergang und Tod führte (V.1-2)!

Ähnliches kann man auch in unserer, dem Ende entgegengehenden Zeit, beobachten. Abgefallene Christen kehren nicht um, sondern geben sich immer schlimmeren Sünden hin und verführen dabei auch noch andere:

Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. (2.Tim 3,13)

Mit ihren bösen Taten werden sie am Tag des Gerichts vor Gott nicht bestehen können! Sie sind wie die Morgenwolke oder Tau, der bei Sonnenaufgang verschwindet. Wie wollen sie beim Aufgehen der Sonne der Gerechtigkeit (dem Wiederkommen Jesu) bestehen können (Mal 3,19-20)? Sie sind wie Spreu, der nach der Weizenernte auf der Tenne vom Wind weggeweht wird (V.3; vgl. Lk 3,17; Jes 17,13).

Doch warum hatte sich Israel vom HERRN abgewandt? Er war doch von Anfang an ihr Gott gewesen, vom Land Ägypten her (V.4). Er hatte sie aus der Knechtschaft gerettet. Und einen anderen Retter als IHN gibt es nicht! Er hatte sie durch die Wüste geführt und ernährt. Sie wurden satt und darum erhoben sie sich und vergaßen ihn (V.6). Ist das vielleicht das Problem unseres Landes? Man ist satt und sogar übersättigt, und deshalb überhebt man sich und vergisst den Gott, der die Sättigung geschenkt hat! Dabei hat Vers 4 bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Der gleiche Herr, der Himmel und Erde geschaffen und uns mit allem Guten versorgt hat, ist gleichzeitig der einzige Retter, den es gibt. Nur in Jesus Christus können (und müssen) wir gerettet werden.

Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen. (Apg 4,12)


Nächster Tag Vorheriger Tag