2.Korinther 7,7-16

Aug 19

Heutige Bibellese:

Jesaja 57,14-59,21 / 2.Korinther 7,8-16 / Psalm 37,1-11 / Sprüche 21,19-21


Die Briefe an die Korinther werfen Licht auf diese Gemeinde: Die Korinther vernachlässigten die Heiligung, waren weltlich gesinnt und tolerierten unmoralisches Verhalten in ihrer Mitte wie der 1. Korintherbrief zeigt. Außerdem zweifelten sie an der Autorität und Zuverlässigkeit des Paulus (2.Kor 1,1.15-17.23; 2,1; 3,1; 6,11; 7,2; 10,12-18; 11,5.16.22-23; 12,11.19; 13,3-4). Doch jetzt war Titus mit der guten Nachricht wiedergekommen, dass der erste Brief Wirkung gezeigt und zu echter Buße geführt hatte. Die Korinther zeigten wieder Sehnsucht nach Paulus (V.7), waren unwillig gegenüber Sünden, sie zeigten Eifer, um Dinge in Ordnung zu bringen (V.11). Der Gehorsam der Korinther bewirkte bei Paulus Trost und Freude, bei Titus ein besonderes Gefühl der Zuneigung (V.13.15).

Aber gab es nach allem, was früher vorgefallen war, nicht Grund zum Misstrauen? Wäre es nicht möglich, dass jetzt, wo Titus abgereist und die Korinther wieder alleine waren, sie wieder zurückfallen und sie wieder Opfer der mehrfach erwähnten „übergroßen Apostel“ (11,5; 12,11) würden? Paulus schreibt, dass er in allem Zutrauen zu ihnen hatte!

Wie gehen wir mit persönlichen Enttäuschungen und Verletzungen um, wenn der andere das uns zugefügte Unrecht eingesehen und Buße getan hat? Sicherlich kann man nicht erwarten, dass nach Aussprache und gegenseitiger Vergebung das alte Vertrauensverhältnis sofort wieder hergestellt ist. Das benötigt Zeit. Aber haben wir wenigstens noch Zutrauen in den anderen? Geben wir ihm eine zweite Chance? Wir sollten nie vergessen, wie oft wir den Herrn enttäuschen, dass er uns nie völlig aufgibt und uns schon häufig eine neue Chance gewähren musste!


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