Römer 7,14-25; 8,1-4

Sept 08

Heutige Bibellese:

Jeremia 14,11-16,15 / Römer 7,14-8,4 / Psalm 54,1-9 / Sprüche 22,26-27


Jeder Glaubende leidet in gewissem Sinne unter einer gespaltenen Persönlichkeit. Da ist einerseits der Wunsch, Gott wohlgefällig zu leben, andererseits die täglich sich wiederholende ernüchternde Feststellung, dies nicht zu schaffen und immer wieder in Sünde zu fallen. Das Problem liegt darin, dass das Gesetz geistlich ist – wir aber fleischlich (d.h. von sündiger Natur) sind (V.14). Durch die Bekehrung hat sich unser Sinn geändert. Wir möchten jetzt Gutes tun – doch tun immer noch Böses (V.19). Und das passiert nicht nur gelegentlich – sondern regelmäßig, „gesetzmäßig“ (V.21)! Die alte Natur versucht immer wieder, uns unter das Gesetz der Sünde zurückzubringen, das noch in uns aktiv ist (V.23) – obwohl wir dem Gesetz doch gestorben sind (V.4). Eigene Anstrengungen genügen nicht, um uns von dem „Leib des Todes“ (der in uns wohnenden Sünde, deretwegen wir den Tod verdient haben; 6,23) zu befreien. Aber Gott sei Dank, durch Jesus Christus ist auch das möglich! In dem Maße, wie ein Mensch Christus (bzw. dessen Geist) in sich Raum gibt und ihn das Leben bestimmen lässt, wird dem Fleisch, das ihn zur Sünde verführen will, die Macht genommen.

Christus hat uns von dem Gesetz der Sünde freigemacht (8,2) und im Himmel wird dies endgültig Realität! Das macht den Himmel so schön, dass dieser elende Kampf zwischen unserem guten Wollen und unseren oft bösen Taten vorbei ist. Doch auch jetzt schon zeigt unsere Abscheu gegenüber unseren bösen Taten, dass wir nach dem Geist leben (V.15; 8,4). Wir können sogar sagen, dass nicht wir es sind, die das Böse tun, sondern die in uns wohnende Sünde (V.20).

Wir haben allen Grund, Gott zu danken, dass er uns nicht verdammt, sondern von der Macht der Sünde befreit hat (7,25; 8,1-2)!


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