Römer 8,29-30

Sept 10

Heutige Bibellese:

Jeremia 19,1-21,14 / Römer 8,22-39 / Psalm 56,1-14 / Sprüche 23,1-3


Die Frage nach der Auserwählung und Vorherbestimmung einerseits und der Verantwortlichkeit des Menschen andererseits kann zu großen Verwirrungen führen. Wenn Gott willkürlich festlegen würde, wer gerettet wird und wer nicht, ohne dass der Mensch sich durch einen freien Willensentschluss für oder gegen ihn entscheiden kann, dann wäre es ungerecht, wenn Gott Menschen verurteilt. Aber Gott ist nicht ungerecht (3,5-6; 9,14)! Vielmehr hat er die Menschen vorher erkannt. Vorher erkennen ist viel mehr als vorher wissen. Man kann wissen, ohne zu erkennen. Manche Menschen wissen viel über Gott – haben ihn aber nicht erkannt. Wer eine andere Person gut kennt, weiß, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten wird. Gott kennt die Herzen aller Menschen (Apg 1,24) und weiß daher, wer ihn annehmen oder verwerfen wird. Deshalb sind diejenigen, die er (als Glaubende) erkannt hat, auch vorherbestimmt.

In diesem Sinne hatte Jesus den Nathanael erkannt. Sie waren sich vorher nicht begegnet, dennoch kannte Jesus ihn und wusste, dass in ihm kein Trug war (Joh 1,47-48). Nathanael war klar, dass der Mensch Jesus dies gar nicht wissen konnte – nur Gott kann einen Menschen so kennen – und bezeugt daraufhin, dass Jesus der Sohn Gottes, der König Israels sei (Joh 1,49).

Wir wissen nicht, welche Menschen Gott annehmen werden, deshalb ist es unsere Pflicht, jeden Menschen mit dem Evangelium bekannt zu machen!


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