Jeremia 52

Sept 26

Heutige Bibellese:

Jeremia 51,54-52,34 / Apostelgeschichte 23,12-35 / Psalm 70,1-6 / Sprüche 24,10


Das Buch Jeremia schließt mit einem Kapitel, das nicht mehr von Jeremia verfasst wurde (51,64), sondern hinzugefügt wurde, um zu zeigen, wie sich seine Prophetien erfüllten.

In den Versen 1-11 wird das Ende Zedekias beschrieben. Jeremia hatte ihn mehrfach aufgefordert, sich dem König von Babel zu ergeben. Weil er sich weigerte, dies zu tun, musste er ein so qualvolles Ende nehmen. Er war blind bis zu seinem Lebensende. Das einzige, was er bis dahin noch vor Augen hatte, war wohl der Tod seiner Söhne – das letzte, was seine Augen gesehen hatten.

Dann folgt die Beschreibung der Zerstörung des Tempels und der Deportation der letzten Tempelgeräte. Hananja, einer der falschen Propheten mit denen Jeremia sich hatte auseinandersetzen müssen, hatte zu Beginn der Regentschaft Zedekias behauptet, dass alles bereits bei früheren Deportationen nach Babel gebrachte Tempelgerät innerhalb von zwei Jahren wieder nach Jerusalem zurückkäme (28,1.3). Jeremia dagegen hatte zuvor vorausgesagt, dass alles Tempelgerät, das nach der Wegführung Jojachins noch in Jerusalem geblieben war (einschließlich der hier in V.17.20 erwähnten Säulen, des bronzenen Meeres und der Gestelle), ebenfalls nach Babel gebracht werden würde (27,19-22). Und nun zeigte sich, dass Jeremia der richtige, Hananja hingegen ein falscher Prophet war.

Die Verse 21-23 geben nochmals eine ausführliche Beschreibung der riesigen Säulen. Da sie für den Transport zu groß waren, zerschlugen die Babylonier sie (wie auch das bronzene Meer und die Gestelle; 2.Kön 25,13).

Das Kapitel endet mit der Freilassung Jojachins. Er blieb in Babel, und damit blieb der Thron Davids leer. Hier endet die Linie Davids – alles wartet auf den Messias. Jeremia hatte geweissagt, dass es keinem Nachkommen Jojachins gelingen würde, auf dem Thron zu sitzen (22,30; 36,30). Josef, der Pflegevater Jesu, war ein Nachkomme Davids aus der Linie Jojachins (Mt 1,11.16). Von ihm erbte Jesus den Thronanspruch. Wäre er dagegen ein leiblicher Sohn Josefs gewesen, hätte er unter dem über Jojachin ausgesprochenen Fluch gestanden. Maria stammt dagegen über Nathan von David ab (Lk 3,23.31). So ist Jesus berechtigter Erbe des Thrones Davids – und der Zeitpunkt, an dem er ihn besteigen wird, ist nahe!


Nächster Tag Vorheriger Tag