Klagelieder 3,19-33

Sept 28

Heutige Bibellese:

Klagelieder 3,1-66 / Apostelgeschichte 25,1-27 / Psalm 72,1-20 / Sprüche 24,13-14


Immer wieder an das eigene Elend zu denken erscheint naheliegend zu sein, aber das ist Gift (V.19)! Das drückt die Seele weiter nieder und führt schließlich zu Depressionen, ist aber keine Hilfe, um das Elend zu mildern (V.20). Viel klüger ist es daher, dem Negativen etwas Positives entgegenzusetzen und sich daran zu erinnern, dass die Gnadenerweise Gottes nicht zu Ende sind – selbst wenn es (momentan) so zu sein scheint. Gottes Treue ist groß, seine Gnade hört niemals auf, sondern ist jeden Morgen aufs Neue da (V.23-24). Wollen wir das glauben, oder vertrauen wir unseren Gefühlen mehr als dem Wort Gottes? Gott ist zu denen gut, die ihr Vertrauen auf ihn setzen, auch wenn er ihnen manches Leid und manche Schwierigkeit nicht erspart (V.25). Anstatt zu murren, zu jammern und zu klagen (was einen nur weiter herunterzieht) ist es viel klüger, schweigend (d.h. ohne Jammern und Klagen) die auferlegte Last zu tragen und zu warten, bis der Herr die Rettung (Veränderung) schenkt (V.26.28). Denn Gott demütigt und betrübt nicht von Herzen, sondern erbarmt sich vielmehr gemäß der Fülle seiner Gnadenerweise (V.31-33).

Doch was bedeutet Vers 27? Sollte es wirklich gut sein, wenn schon die Jugend zu leiden hat? Ja, weil man nur dadurch lernt, ganz auf Gott zu vertrauen. Wenn es einem gut geht, kann man darin nicht geübt werden. Nur in Krisen und schwierigen Situationen zeigt sich, wie tragfähig der Glaube ist. Außerdem muss der Glaube auf die Probe gestellt werden, um zu wachsen. Diener Gottes kommen nicht darum herum, dass ihr Glaube erprobt wird. Wer dies früh erlebt, wird dadurch schon früh als Diener Gottes „ausgebildet“.


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