Kolosser 2,20-23

Okt 17

Heutige Bibellese:

2.Chronik 8,11-10,19 / Kolosser 2,8-23 / Psalm 89,1-19 / Sprüche 25,18-20


Manche sagen, Christen dürften keinen Kaffee, schwarzen Tee und Wein trinken, vielleicht nicht einmal Fleisch essen. Andere behaupten, die Einhaltung des Sabbats als Ruhetag (d.h. des Samstags an Stelle des Sonntags) sei unerlässlich. Solche Enthaltsamkeit um des Glaubens willen kann sogar auf Menschen mit geringer Kenntnis des christlichen Glaubens großen Eindruck machen, als wären so enthaltsam lebende Menschen besonders fromm (während es auf andere wiederum eine abschreckende Wirkung hat). Doch zum Glück ist die Bibel sehr deutlich. Dies alles hat zwar einen Schein von Weisheit und Demut, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eigenwilligen Gottesdienst, um von Menschen aufgestellte Gebote und Lehren (V.21-23). Man befriedigt dadurch nicht Gott, sondern sein eigenes Fleisch (V.23). Das mag angesichts der aufopfernden Enthaltsamkeit erstaunlich sein. Doch die Enthaltsamkeit und vermeintliche Gesetzestreue erweckt das Gefühl, viel für Gott zu tun und frömmer zu sein als viele andere. Das wiederum gefällt dem Fleisch, nicht aber Gott. Denn Gott hat die Speisen dazu geschaffen, dass sie „gebraucht“, d.h. verzehrt und dadurch vernichtet werden (V.22). Mit Christus sind wir dem ganzen jüdischen Zeremonialgesetz gestorben (d.h. den Vorschriften für die Gottesdienste, Feste und Speisen).

Anders verhält es sich mit dem Moralgesetz (wozu auch die zehn Gebote gehören). Diese sind Ausdruck des unveränderlichen Willens und Wesens Gottes. Sie zu beachten ist nach wie vor sinnvoll – doch dürfen wir dabei nicht in den Irrtum verfallen, zu denken, dadurch gerettet zu werden.


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