2.Chronik 11,17; 12

Okt 18

Heutige Bibellese:

2.Chronik 11,1-13,23 / Kolosser 3,1-17 / Psalm 89,20-53 / Sprüche 25,21-22


Als Jerobeam den Götzendienst einführte, schlossen sich die Priester, Leviten und alle anderen Israeliten des Nordreiches, die am HERRN festhielten, dem Südreich Juda an. Sie unterstützten das Königreich Juda und stärkten dessen König Rehabeam – drei Jahre lang, denn drei Jahre lang gingen sie auf dem Weg Davids und Salomos (11,17). Warum nicht länger? Was geschah danach? Rehabeam verließ das Gesetz des HERRN, nachdem seine Herrschaft gefestigt und er stark geworden war (12,1)! Erfolg ist eine große Gefahr. Solange das Ziel (was auch immer das im Einzelnen in unserem Leben ist) noch nicht erreicht ist, weiß man, dass man von Gott abhängig ist. Doch wenn man alles erreicht hat, steht man in der Gefahr, sich nur noch auf sich selbst zu verlassen – und dann geht man schnell eigene Wege. So war es bei Rehabeam. Und sein Verhalten zog weite Kreise. Es riss das Volk mit. (1.Kön 14,22-24 beschreibt genauer, worin die Sünden bestanden: Bau von Opferhöhen, Götzendienst, kultische Prostitution – kurz: alle Gräuel der Nationen.) Eine weitere Folge war, dass der HERR das Land für eine feindliche Invasion öffnete (V.5). Auch in unserem Leben zieht die Sünde weite Kreise. Wir verführen andere zur Nachahmung (und je „höher“ die Stellung eines Glaubenden in der Gemeinde ist, desto größer kann der Kreis derer werden, die man „mitzieht“; vgl. Gal 2,12-13). Und gleichzeitig werden wir für weitere Angriffe des Teufels anfälliger.

Schischak nahm die befestigten Städte Judas ein (V.4), zog schließlich gegen Jerusalem und plünderte die Stadt gründlich aus (die Tempelschätze, die Schätze des Königs und die goldenen Schilde; V.9).

Die Lektion, die Gott Rehabeam durch den Angriff Schischaks erteilen wollte, schlug an. Er demütigte sich (zusammen mit den Obersten Israels) vor dem HERRN. Die gestanden, dass die Strafe des HERRN gerecht war. Dadurch wandte sich dessen Zorn von ihnen ab (V.6-7.12). Auch für uns ist Demütigung (d.h. Buße tun, Sündenbekenntnis) die einzige Möglichkeit, den Zorn Gottes abzuwenden und den Schaden zu begrenzen. Juda wurde nicht völlig vernichtet, weil der HERR noch etwas Gutes dort sah. Gott entgeht nichts. Er sieht unsere vielen Fehler, unser häufiges Versagen – aber er übersieht auch das Gute in unserem Leben nicht, und sei es noch so wenig (V.12)! Rehabeam erstarkte und konnte weiterregieren. Auch uns schenkt der Herr, wenn wir Buße getan und die Sünden bekannt haben, neue Kraft, um ihm wieder wirkungsvoll dienen zu können.


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