2.Chronik 25

Okt 23

Heutige Bibellese:

2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5


Amazja war der Thronfolger des Joasch. Er tat was recht war in den Augen des HERRN, und dazu trug vermutlich auch seine Mutter Joaddan bei (V.1-2). Sie war vermutlich eine der beiden Frauen, die der Priester Jojada für Amazjas Vater Joasch ausgesucht hatte (24.3). Da Jojada ein gläubiger Mann war, wird er sicher fromme Frauen für den König ausgesucht haben, die ihre Kinder im Glauben erzogen haben. Das machte sich im Leben Amazjas bemerkbar, obwohl bei ihm eine gewisse Einschränkung gemacht wird: Er tat, was in den Augen des HERRN recht war, aber „nicht mit ungeteiltem Herzen“ (V.2) bzw. „nicht wie sein Vater David“ (2.Kön 14,3). Auch David war nicht sündlos, aber er hatte ein Verlangen danach, stets den Willen des HERRN zu tun. Und gerade diese Haltung ist es, die bei Amazja nicht vorhanden war und auch heute vielen Christen fehlt! Sie sind wiedergeboren, besuchen vielleicht die Gottesdienste und handeln in bestimmten Bereichen durchaus „christlich“, aber sie sehen nicht die Notwendigkeit, in allem dem Willen Gottes zu erforschen und sich und ihr Leben ihm völlig zu unterwerfen.

Die in V.4 erwähnten Höhen sind vermutlich keine Orte des Götzendienstes, sondern Orte, an denen man den HERRN verehrte (vgl. 1.Kön 3,2-5; obwohl das eigentlich nur in Jerusalem geschehen sollte).

Dann werden einige positive Dinge aus dem Leben Amazjas berichtet. Er tötete die Mörder seines Vaters und hielt sich dabei an das Gesetz und ließ deren Söhne am Leben (V.4; 5.Mo 24,16).

Dann führte Amazja gegen Edom Krieg. Dazu warb er auch Krieger aus Israel an (das war das erste Mal in der Geschichte Judas, dass so etwas geschah). Doch ein Prophet warnte ihn, dass er sie zurückschicken solle, weil der HERR nicht mit Israel sei (V.7).

Auch wir müssen uns vor dem Trugschluss hüten, dadurch stark werden zu können, dass wir gemeinsame Sache mit Nichtglaubenden machen (die vielleicht äußerlich sogar fromm erscheinen, aber nicht wirklich wiedergeboren sind, so dass der HERR nicht mit ihnen ist; auch Israel hatte ja noch eine Form des Gottesdienstes, aber vermischt mit Götzendienst; vgl. 2.Kor 6,14). Selbst wenn man, wie Amazja, viel in solche Verbindungen investiert hat, wird man mehr Erfolg haben, wenn man die Verbindung auflöst.

Trotz des großen Sieges über Edom kam Amazja nicht ganz „unbeschadet“ aus der Angelegenheit heraus. Die Männer, die Amazja zurückgesandt hatte, waren zornig, weil sie nichts von der Beute Edoms abbekamen. Deshalb griffen sie die Städte Judas an und plünderten diese aus (V.13).

Das erregte die Wut Amazjas und er erklärte Israel den Krieg (V.17). Weitere Gründe für diesen Krieg waren, dass er zum Götzendiener geworden war (V.14), d.h. sich vom HERRN entfernt hatte. Außerdem dass der Herr (daraufhin!) beschlossen hatte, ihn zu vernichten (V.16). Auch war er wohl aufgrund seines Sieges über Edom hochmütig geworden. Hochmut ist gerade für ältere Christen eine Gefahr, die schon einige Siege im Glauben und Anerkennung errungen haben und daraufhin anfangen, sich über andere zu erheben.

Beschämend ist auch, dass ausgerechnet Joasch, der König Israels, ein Nichtglaubender, Amazja zurechtwies. Geht es uns nicht manchmal auch so, dass Nichtchristen (die oft ganz genau wissen, wie man sich als Christ verhalten sollte) uns darauf aufmerksam machen, dass sie dieses oder jenes nicht von uns erwartet hätten?


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