Hebräer 8,7-13

Okt 27

Heutige Bibellese:

2.Chronik 32,1-33,13 / Hebräer 8,1-13 / Psalm 98,1-9 / Sprüche 26,13-16


Nachdem bereits im vorigen Kapitel festgestellt wurde, dass das Gesetz schwach und nutzlos ist und nichts zur Vollendung gebracht hat (7,18-19), wird hier der ganze alte Bund, der auf Einhaltung eben dieses Gesetzes beruhte, als unvollkommen und tadelhaft beschrieben (V.7). Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass im Alten Testament die Einführung eines neuen Bundes angekündigt wird (V.8-12; Jer 31,31-34; 33,8). Wäre der alte Bund perfekt, so wäre dies weder nötig noch möglich gewesen (V.7)! Doch der alte Bund beruhte auf der Voraussetzung, dass Israel das Gesetz hielte. Die Gebote sagen zwar sehr deutlich, was Gott von uns erwartet, doch das Kernproblem des Menschen, das durch die Sünde verdorbene Herz, wird durch das Gesetz nicht verändert (vgl. Mk 7,20-23). Das Gesetz gleicht eher einem Maschendrahtzaun, der um das Herz gespannt ist. Je feiner die Maschen (d.h. je mehr man sich bemüht, danach zu leben), desto weniger kommt heraus, aber selbst die feinsten Maschen sind nicht so dicht, dass nichts Böses mehr herauskommen könnte. Das Gesetz kann Sünde eindämmen, aber nicht ganz verhindern. Schon die einmalige Übertretung eines einzigen Gebotes führt dazu, dass man aller Gebote schuldig ist (Jak 2,10). Deshalb wurde der neue Bund nötig, bei dem Jesus Christus alle Voraussetzungen erfüllt hat, nichts mehr von uns abhängt, sondern alle Ungerechtigkeiten und Sünden durch die Gnade Gottes vergeben werden (V.8-12). Im neuen Bund tut Gott auch das, was das Gesetz nicht vermochte: Herzen und Sinne des Menschen verändern, damit der erneuerte Mensch endlich fähig wird, das zu tun, was Gott gefällt (V.10; Röm 12,2; Eph 4,23).


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