Hesekiel 37,15-27
Heutige Bibellese:
Hesekiel 37,1-38,23 / 1.Timotheus 4,1-16 / Psalm 117,1-2 / Sprüche 27,23-27
In diesem Abschnitt wird die geeinte Zukunft Israels unter einem Herrscher beschrieben. Zur Veranschaulichung des Kommenden soll Hesekiel zwei Holzstücke nehmen. Die Aufschrift des zweiten ist gut verständlich: der Stamm Ephraim (einer der Söhne Josefs) gehörte zum Nordreich Israel und wurde manchmal stellvertretend für dieses genannt. Doch warum sollte auf dem Holz Juda auch „für die Söhne Israels“ stehen? Aus dem einfachen Grund, dass bereits nach der Reichsteilung alle, die den HERRN liebten und Jerobeams Götzendienst nicht mitmachen wollten, nach Juda zogen. Zur Zeit Asas kamen wieder Leute aus den 10 Stämmen nach Juda und später zur Zeit Hiskias (als der Großteil Israels bereits von den Assyrern deportiert worden war) weitere (2.Chr 11,14.16; 15,9; 30,11). In Juda lebten also Menschen aus allen Stämmen Israels (vgl. auch Hanna, die vom Stamm Asser kam, Lk 2,36, oder die Erwähnung der 12 Stämme in Apg 26,7 bzw. Jak 1,1, obwohl die von den Assyrern deportierten 10 Stämme nie zurückkamen).
Beide Holzstücke sollten zusammengefügt werden als Zeichen dafür, dass der HERR die Söhne Israels aus den Nationen herausführen und alle 12 Stämme zu einer Nation zusammenfügen wird (V.21-22). Zur Zeit weiß niemand, wo die 10 Stämme geblieben sind (die gemäß dieser Prophetie auch einmal zurückkehren müssen, sonst wären sie nicht extra neben „Juda und den Söhnen Israels“ erwähnt worden). Nur der HERR weiß, wo sie sind und wird deren Nachkommen zurückführen!
Israel wird zu einer Nation vereint werden. Das wird keine Einheit auf Kosten der Wahrheit oder Moral sein, wie das der Fall ist, wenn Menschen versuchen, die Einheit herzustellen (z.B. in der Ökumene). Die Einheit Israels wird dadurch zustande kommen, dass ein König über es herrscht – Jesus Christus. (V.22).
Die vereinte Nation Israel wird gemäß Gottes Beschluss im Land Israel und insbesondere auf den Bergen Israels wohnen (V.22). Die UNO verweigert Israel das Aufenthaltsrecht in den umstrittenen Gebieten (wozu auch die Westbank gehört, d.h. die Berge Israels), die Gott eindeutig Israel zugeteilt hat. Die Berge Israels waren nicht etwa das Randgebiet Israels, sondern dessen Kernland! Die Welt stellt sich gegen Gottes Pläne – genau das ist das Kennzeichen der Endzeit.
Der HERR macht zunichte den Ratschluss der Nationen, er vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss des HERRN hat ewig Bestand [...] (Ps 33,10-11)
Der in V.26 angesprochene Bund des Friedens, der ewige Bund, ist der aus Jer 31,31-34. Dieser Bund wird nur mit Israel und Juda geschlossen – obwohl auch die Gemeinde an den Segnungen des Bundes teilhat (vgl. Mt 26,28).
Dass Gottes Heiligtum in der Mitte des wiederhergestellten Israels sein wird, ist ein klarer Beweis dafür, dass es einen dritten Tempel in Israel geben wird.