Hesekiel 44,17-18.25-31; 45,1-8

Nov 22

Heutige Bibellese:

Hesekiel 44,1-45,12 / Titus 2,1-15 / Psalm 119,17-32 / Sprüche 28,6-7


Für die Priester gibt es bestimmte Vorschriften. Wie im alten Bund müssen sie sich für den Dienst in Leinen kleiden (44,17-18). Das Haupt (d.h. das Haar) darf weder kahlgeschoren noch frei wachsen gelassen werden. Alle Extreme sind zu vermeiden!

Auch mit einem toten Menschen soll der Priester sich nicht verunreinigen, mit Ausnahme der engsten Familienangehörigen (V.25-27). Sowohl der Beginn des Lebens (Geburt) führt zur Verunreinigung (der Mutter, 3.Mo 12,2-5) als auch das Lebensende (V.25; 4.Mo 19,11), weil beide mit der Sünde in Zusammenhang stehen:

Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. (Ps 51,7)

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. (Röm 6,23)

Den Menschen wurde so immer wieder vor Augen geführt, dass das ganze Leben von Sünde und Unreinheit geprägt ist. Nur die Gnade Gottes, die jedem Glaubenden zuteil wird, ermöglicht den Ausweg aus diesem Sünden- und Todeskreislauf!

In Kapitel 45 wird die zukünftige Aufteilung des Landes um den Tempelbezirk herum beschrieben. Für den HERRN soll eine Weihegabe (wörtlich: Hebopfer) von 25.000 x 25.000 ausgesondert werden – ohne Nennung der Längeneinheit (V.1). Die Revidierte Elberfelder Bibel ergänzt in Klammern Ellen, wobei die Klammer andeutet, dass es sich um eine Ergänzung handelt. Aus Vers 2 kann man allerdings schließen, dass die Ergänzung „Ruten“ lauten müsste. Einerseits wird gesagt, dass ein Viereck von 500 x 500 für das Heiligtum sein soll – und das ist nach 42,15-20 ein 500-Ruten-Quadrat! Außerdem wird in V.2 noch ein Streifen von 50 Ellen Weideland erwähnt. Da im ganzen Buch Hesekiel nur zwei Maße genannt werden, Rute und Elle, und hier bei Ellen die Einheit steht, kann man annehmen, dass die Größe ohne Einheitsangabe in Ruten gemessen ist. Demnach wäre die Weihegabe für den HERRN (das Gebiet des zukünftigen Jerusalem) ein Quadrat von fast 80 km Kantenlänge! Nicht nur das Tempelgebiet wird gigantisch, sondern das ganze heilige Gebiet. – das jetzige Hebron wird auch dazugehören!

Ein 10.000 Ruten breiter Streifen wird den Priestern als Wohn- und Weideland gegeben werden. In der Mitte dieses Gebietes wird das Heiligtum (der Tempel) stehen. Ein Streifen von ebenfalls 10.000 Ruten Breite wird den Leviten als Wohngebiet gegeben werden (V.5). Der noch verbleibende Streifen von 5.000 Ruten Breite wird für die Stadt Jerusalem sein. Kap. 48,15-19 zeigt, dass die Stadt selbst nur ein Quadrat von 4.500 Ruten (14,2 km) sein wird, mit 250 Ruten Freiplatz (so Elb; RevElb: Weideland) darum herum. Durch das freie Gebiet wird die Ästhetik erhöht (ähnlich wie durch den riesigen dritten Vorhof des Tempels), weil die Gebäude nicht bis direkt an die Grenze gebaut werden.

Das östlich und westlich noch „übrige“ Land (10.000 Ruten x 5.000 Ruten) wird den Menschen als Nahrung dienen, die aus allen Stämmen in der Stadt arbeiten. Das Land Israel selbst wird breiter sein als die 25.000 Ruten breite Weihegabe für den HERRN. Das Land östlich und westlich der Weihegabe für den HERRN wird dem Fürsten zugeteilt werden.


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