Hesekiel 48

Nov 24

Heutige Bibellese:

Hesekiel 47,1-48,35 / 2.Timotheus 1,1-18 / Psalm 119,49-64 / Sprüche 28,11


Kapitel 48 beschreibt die Aufteilung des Landes. Im Tausendjährigen Reich wird Israel in 13 parallele Streifen aufgeteilt, was zeigt, dass der Herr einen Sinn für Ästhetik und klare Strukturen hat (was insbesondere auch die Struktur des Tempels zeigt: quadratische Vorhöfe, wobei der Altar im Schnittpunkt der Diagonalen steht). 12 der Streifen werden für die 12 Stämme bestimmt sein und ein 13. als Weihegabe (wörtlich: Hebopfer; vgl. Fußnote zu V.8 bzw. Elb) für den HERRN („Groß-Jerusalem“) sowie östlich und westlich davon als Erbbesitz des Fürsten. Die Bezeichnung Hebopfer stammt von den Opfern, die man zum Himmel hochhob, um damit auszudrücken, dass sie für den HERRN bestimmt waren.

Die Funktion der in V.15-19 beschriebenen Stadt wird nicht erklärt. Vermutlich wird die Stadt zur Beherbergung der Menschen dienen, die zu den Festen nach Jerusalem kommen werden (vgl. Sach 14,16). Der Talmud berichtet davon, dass wie durch ein Wunder immer alle Festpilger eine Herberge in Jerusalem fanden. In der Zukunft wird die Unterbringung besser organisiert sein – genau das könnte die Funktion der Stadt sein. Aus allen Stämmen werden Menschen abgeordnet werden, um u.a. dafür zu arbeiten.

Groß-Jerusalem wird so groß sein, dass auch Bethlehem, die Geburtsstadt des Herrn Jesus, dazugehören wird. Damit erübrigt sich dann die Frage, warum er in der Stadt Davids und nicht in der Hauptstadt geboren wurde. Sieben Stämme werden ihr Erbteil nördlich der Weihegabe erhalten (V.1-7), fünf südlich davon (V.23-29). Der für den HERRN ausgesonderte Teil des Landes, in dem sich auch der Tempel befindet, wird zwischen den Stammesgebieten von Juda (im Norden) und Benjamin (im Süden) liegen – also genau zwischen den Stämmen, auf dessen Territorium auch früher der Tempel stand (die Grenze verlief genau durch den Altar). Das war damals so, damit sich kein Stamm überheben könnte, weil der Tempel in seinem Gebiet stünde. Im Tausendjährigen Reich wird der Tempel auf neutralem Gebiet stehen, aber dennoch werden Benjamin und Juda die kürzeste Entfernung zum Tempel haben.

Auch der Stamm Dan wird im Tausendjährigen Reich dabei sein, obwohl er nicht zu denen gehört, die in der großen Trübsalszeit versiegelt werden und dem HERRN dienen (Off 7,4-8). Aber die Gnade Gottes wird sie dennoch ins Tausendjährige Reich bringen. Das erinnert uns daran, dass auch wir nur durch Gottes Gnade gerettet und für unseren Dienst belohnt werden.

Die Stämme, die bei der ersten Landverteilung nicht mit in das Kernland Israels ziehen wollten, werden dann ebenfalls voll integriert sein. Gad wird im Negev siedeln, Ruben und Manasse mitten unter den anderen Stämmen. Schaffen wir es in der Gemeinde, die „Grenzgänger“ voll zu integrieren? Ordnung und ein einmütiges Beieinander und Miteinander sind „lieblich“ und rufen Freude hervor!

Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. (Ps 133,1)

[... ich] freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus. (Kol 2,5)

Der Prophet Hesekiel schließt mit der wunderbaren Aussicht: „Hier ist der HERR.“.


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