1.Mose 13

Jan 06

Heutige Bibellese:

1.Mose 13,5-15,21 / Matthäus 5,27-48 / Psalm 6,1-11 / Sprüche 1,29-33


Das Verhalten Lots, sich die fruchtbare Jordanebene zu wählen, offenbart seinen Charakter: egoistisch, fleischlich, auf das Sichtbare fixiert, undankbar. Hätte Lot seinem Onkel, der sich seit dem Tod seines Vaters um ihn kümmerte (11,27-28), nicht den besten Teil des Landes überlassen sollen?

Doch Abraham scheint über die Wahl Lots nicht bekümmert gewesen zu sein. Er sah nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare (vgl. 2.Kor 4,18). Wir dürfen uns von der Schönheit der Welt nicht blenden lassen – bald schon wird Gottes Zorn und Gericht über sie ausgegossen werden und alle Schönheit in Rauch aufgehen (19,28; 2.Pt 3,7.10.12)!

Übrigens lesen wir nirgends davon, dass Lot vor seiner Entscheidung gebetet und Gott um Rat gefragt hätte. Lot ist ein Bild für den fleischlichen, weltlich gesinnten Christen, der sich mit der Welt arrangiert und seinen Vorteil aus ihr zu ziehen sucht, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Sicherlich wusste Lot um die Bosheit und Gottlosigkeit der Bewohner Sodoms (V.13). Meinte er, gefestigt genug zu sein, um sich nicht von ihrer Sündhaftigkeit anstecken zu lassen?

Lot ging nicht sofort nach Sodom, sondern näherte sich dem Ort der Sünde schrittweise. Er zog nach Osten (V.11), wohnte in den Städten der Ebene, schlug sein Zelt dann bis Sodom auf (V.12), wurde schließlich ein Bewohner der Stadt und saß sogar im Tor (dem Ort, wo Verträge geschlossen und Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden; 19,1-2). Kleine Kompromisse mit der Welt führen später dazu, dass man ganz von der Welt gefangen genommen wird. Wir dürfen nicht leichtfertig von Gottes Maßstäben abweichen – keinen Millimeter. Sonst führt der Weg früher oder später ins Verderben.


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